Farbe:
Rubinrot mit strahlenden Reflexen.
Nase:
Die Nase des 2017 Barbaresco Pajore von Sottimano gleicht einem Stilleben. Frisch geöffneter Hase im Fell auf Holzbrett, der Geruch von Blut und Eisen, daneben kleine Schalen mit Gewürzen wie Piment, Wacholderbeeren am Strauch und einige Früchten, darunter gelbe Äpfel, Orangen, Blaubeeren und Preiselbeeren. Sepia Filter, alter belgischer Stil, zeitgenössisches Umami. Goldrahmen.
Mund:
Der Pajore ist im Antrunk offenherzig und zutraulich. Freudvoll und saftig zeigt er sich am Gaumen großzügig ohne aus dem Rahmen zu fallen. Zart und filigran fliesst er mit fein gewobenen Gerbstoffen in des Zechers Schlund. Trotz seiner tänzerischen Feinheit verströmt er eine angenehme Wärme, die keinesfalls den Eindruck von übermäßiger Fülle erweckt. Ein Wein mit hedonistischem Zugang, superbem Trinkfluss und enorm langem Nachhall mit fruchtig-ätherischem Finish.
Tasted in November 2019
- Sauerteig-Ravioli mit getrockneten Tomaten, Oliven und wildem Fenchel in Thymian-Butter (vegetarisch)(Pasta, Pizza, Polenta & Risotto, Gemüse & Vegetarisch, Ravioli)
- Gegrillte Makrele mit Ragout von Tomaten, Trockenpflaumen und Majoran(Fisch, Thunfisch, Makrele, Gemüse & Vegetarisch, Obst & Nüsse, Dörrobst)
- Maishähnchen mit Totentrompeten und Schalotten(Geflügel, Huhn, Gemüse & Vegetarisch)
Sottimano
Die Geschichte des Weinguts Sottimano in Neive ist von Beginn an eine besondere. Als Rino Sottimano Ende der 1960er sein Önologiestudium abgeschlossen und sein Weingut gegründet hat, war ihm von Beginn an klar, dass er im Weinberg würde biologisch arbeiten wollen. Diese frühe Entscheidung kommt seinen Kindern Andrea, Elena und Claudia heute zugute. Die Weinberge wie Cottà, Curra, Fausoni, Basarin und Pajorè sind in einem hervorragenden balancierten Zustand. Seit einigen Jahren verzichtet Andrea Sottimano komplett auf Barriques und Tonneaux. Stattdessen findet man große Holzgärständer und Botti im Keller und die Weine werden mit „submerged cap maceration“ vergoren, einer Art von subtiler Vergärung wie beim Beutel im Tee. Das merkt man den Barbaresci an, die immer feiner und eleganter geworden sind in den letzten Jahren. Dabei sind sie so offenherzig, zugewandt und lebendig wie die drei Geschwister Sottimano.