Farbe:
mittleres Strohgelb mit leicht grünen Reflexen
Nase:
Der noch blutjunge Zieregg stammt aus dem generösen und charmanten Jahrgang 2020. Und wie in jedem Jahr ist das ein Wein, der sofort präsent ist – auch wenn er sich mit Zeit und Luft natürlich immer noch weiter und weiter öffnet. Doch es ist schon beeindruckend, wie klar sich das Spiel aus Frucht und Steinigkeit hier präsentiert, wie fein und elegant hier weiße Johannisbeeren und Noten von zerstoßenem Stein zusammenwirken, die an die Quarzitanteile in den Böden von Sancerre und Pouilly-Fumé erinnern. Und auch wenn 2020 ein vergleichsweise warmer Jahrgang war, so zeigt sich hier doch eine unbändige Frische und Kühle in der Mischung aus Thymian, Paprika, Gestein und Limettenabrieb.
Gaumen:
Am Gaumen gibt sich der Sauvignon blanc elegant und fordernd zugleich. Der Zieregg liefert wie ein Förderband aus dem Untergrund Mineralität und Gestein, abgeschmeckt mit Salzzitronen, Kalkpulver, weißem Pfeffer, Limetten und Grapefruit, Verbene und Minze. Der Sauvignon wirkt elektrisierend und spannungsgeladen, ist rauchig und hell zugleich. Dabei zeigt er eine große aromatische Tiefe bis ins lange Finale hinein. Er braucht definitiv große Gläser und viel Zeit. Sein Potential ist enorm – die Tements sprechen von 30 Jahren.
Tasted in May 2023
Tement
Schon als 16-Jähriger musste Manfred Tement das elterliche Weingut übernehmen, weil sein Vater 1976 überraschend starb. Als Jungspund galt der Steirer bereits in den 80er Jahren als großes Winzertalent. «Nicht stehen bleiben, immer besser werden» war sein Motto. Mit den Jahren wuchs der Betrieb von zwei auf heute rund 80 Hektar, inklusive der 20 Hektar, die 2004 auf slowenischer Seite der Lage Ciringa (Zieregg) erworben wurden. Damit tanzt man heute auf zwei Zieregg-Hochzeiten. Der älteste Sohn Armin ist bereits seit 2005 mit in der Verantwortung, seit einigen Jahren vervollständigt auch der Zweitgeborene Stefan das Tement-Trio. Gemeinsam wurde die Entscheidung getroffen, auf Bio-Weinbau umzustellen. Schon immer ist man mutige Schritte gegangen, und in der feuchten Steiermark ist es schon eine Herausforderung, einen solch großen Betrieb komplett auf Bio umzustellen.