Farbe
helles Goldgelb
Nase
Wenn man ins Glas riecht, wundert man sich unwillkürlich, ob man hier nicht zufälligerweise einen burgundischen Chardonnay eingeschenkt hat. Es duftet danach, vor allem nach einem solchen Chardonnay, der mit einem Hauch von Oxidation im Holz auf der Vollhefe gelegen hat und dadurch oft auch eine ganz eigene Würze mit sich bringt, die dieser VießlingerStern ebenfalls besitzt. Würze, gelb- und weißfleischige Früchte, Kräuter, ein Hauch von Vanille und ein klares, aber zurückhaltendes Holz sorgen für Komplexität.
Gaumen
Am Gaumen wird die Typizität des Grünen Veltliners dann deutlich mit seiner ihm eigenen leicht vegetabilen Würze, die sich mit einer reifen, eleganten und saftigen Frucht verbindet und von einer kristallklaren Säure durchzogen wird. Der Wein bietet Körper, bleibt aber schlank, geradlinig, sehr strukturiert und präzise, was nicht nur mit der Arbeit Martin Muthenthalers zu tun hat, sondern auch mit dem Jahrgang, in dem der Wein mit 12 Vol.-% Alk. auskommt und viel Finesse zeigt, und zwar vor allem im salzig zitrischen Finale, über dem eine deutlich florale, leicht an Veilchen erinnernde Note liegt.
Tasted in May 2022
- Salat von goldbraun gebratenen Artischocken, Ciabatta und Pfefferschoten(Gemüse & Vegetarisch)
- Lachsforellentatar mit eingelegtem Ingwer(Fisch)
- Geräucherter Schinken mit Ananas und gebratenen Trauben(Fleisch)
Martin Muthenthaler
Martin Muthenthaler gehört zu einer kleinen Avantgarde von Winzern, die dem in der Wachau so populären Stil von Opulenz und Frucht einen Kontrapunkt entgegenzusetzen wissen. Bis vor wenigen Jahren noch Fahrer für die Domäne Wachau hat er sich innerhalb kurzer Zeit zu einem wahren Insidertipp entwickelt. Seine Weine von den steilen Terrassenlagen Bruck und Schön zeichnen sich durch Präzision, Mineralität, Struktur und Frische aus. Dank konsequenter Handarbeit in den Weinbergen sowie Spontanvergärung mit Maischezeit und langer Verweildauer auf der Hefe, spiegeln seine Rieslinge und Grüne Veltliner seine Herkunft charaktervoll wieder.