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France  •  Loire
Year
Volume in ml
2019  /  1500 ml

Information zum Wein, C. Raffelt 7.12.20

Violette ist in 2017 eine Cuvée aus 30 % Cabernet Sauvignon und 70 % Cabernet Franc. Die Cabernet-Franc-Stöcke sind 45 bis 55 Jahre alt, die Cabernet-Sauvignon-Stöcke 70 Jahre alt.  Die Reben stehen in lehmig-schluffigem Boden auf Sandstein sowie in rotem Feuerstein auf Tuffeau (Kalkstein).

 

Der Ertrag liegt bei 35 bis 40 hl/ha. Die Trauben wurden von Hand in 12-Kilo-Kisten gelesen. Sie wurden größtenteils entrappt und über 30 Tage hinweg mit nur seltenem Umpumpen vergoren. Der Ausbau erfolgte dann über zwölf Monate auf der Feinhefe in burgundischen Pièces von fünf bis sieben Jahren. Die Cuvée reifte dann noch einmal für ein halbes Jahr im Stückfass.

 

Farbe:

Dichtes Purpur, violette Reflexe

 

Nase:

Verführerisch und mystisch zugleich. Unterholz, Lakritz und Wacholder liefern ordentlich etherische und würzige Noten. Der Cabernet Sauvignon lässt die Cuvée in eine ganz andere Richtung driften im Vergleich zum reinsortigen Cabernet Franc. Schwarze Johannisbeere, Cassis, Brombeere und Holunderbeeren sind deutlich zu erkennen. Dunkle Schokolade, Anis, Leder und schwarzer Pfeffer geben der Frucht einen starken Sparring-Partner. Getreidig in Form von Roggensauerteig und Brotkruste liefern ihm eine substanzielle Plattform. Ganz dezent erinnert er an Kondensmilch und Süßrahmbutter im allerbesten Sinne. Die Loire hinterlässt charakteristisch animalische Noten in den Rotweinen. So auch im 2019 Violette, der eine zurückhaltende, aber präsente Note von warmem Leder und Pferdesattel in der Nase hat.

 

Gaumen:

Wie in Seide gehüllt tritt er auf. Kühl, elegant und voller Finesse. Die Frucht springt einem dabei direkt ins Gesicht. Die beerigen Noten der Nase kommen in ähnlicher Form zur Geltung. Nicht banal, sondern fordernd. Säure, Adstringenz und Tannin stehen hoch im Kurs. Dabei wirkt er sehr fleischig und positiv rustikal. Eine seifige Note ermöglicht einen kurzen Ausflug in die Floristik. Lavendel und Veilchen breiten sich aus. Im Nachhall zeigt er sich dann deutlich braver. Die Aromen wirken nun stimmig und in bester Balance. Voller Eleganz und Stil. Anzumerken wäre auch, dass er in sehr jungem Stadium bereits schmeichelt. Gleichzeitig weist er eine sehr gutes Reifepotenzial auf. Die Entwicklung wird spannend zu beobachten sein.

Tasted in August 2021

Author Christina Hilker
Author info Christina Hilker:

Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.

  • Geschmorte Schweinebäckchen mit Wurzelgemüse und Kartoffelpüree
    (Fleisch)
  • Carpaccio von Roter Bete mit Ziegenfrischkäse & Walnüssen
    (Gemüse & Vegetarisch)
  • Gegrilltes Rib Eye mit Pimientos de Padron und Rosmarinkartoffeln
    (Fleisch)
Author Christina Hilker
Author info Christina Hilker:

Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.

Clau de Nell

Die Domaine Clau de Nell gehört ganz ohne Zweifel zu den Kultweingütern im Anjou an der Loire. Das liegt nicht etwa an ihrer langen Geschichte, sondern daran, dass ihre Gründer zwischen 2002 und 2008 von Beginn an zwar exzellente Weine erzeugten, aber leider in wirtschaftlicher Hinsicht wenig Glück hatten. Ihre Weine erregten die Aufmerksamkeit der großen burgundischen Winzerin Anne-Claude Leflaive, die den Winzern zunächst unter die Arme griff, später mit ihrem Mann und dem befreundeten Ehepaar Bourguignon, zwei Bodenkundlern, die Domaine Clau de Nell übernahm. Tatsächlich entstehen heute auf Clau de Nell einige der burgundischsten Weine des Anjou, geprägt von einer fantastischen Balance von Eleganz und Bodenständigkeit. Ein absolut eigenständiges Terroir und bis zu 100 Jahre alte Reben liefern charaktervollen Grolleau, Cabernet Franc, Chenin blanc und die Cabernet-Cuvée Violette.

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