- ÖSTERREICH
- WACHAU
Martin Muthenthaler
Martin schreibt vieldeutig über sein Weingut, es sei Anfang und Ende der Wachau. Er meint es geographisch. Fährt man von Krems kommend in die Wachau, liegt der Spitzer Graben am Ende, weg von der Donau, schon fast im Waldviertel. Vom Waldviertel aus beginnen hier die ersten Weinberge. Aber seine Weine sind auch vielleicht das Ende einer Ära in der Wachau und Anfang eines neuen Weinstils. Nicht mehr fett, alkoholisch und von Botrytis geprägt, sondern leicht im Alkohol, mit Tiefgründigkeit durch Eleganz und Mineralität. Zudem trotz schwieriger Voraussetzungen konsequent Bio.
Martin ist kein Selbstdarsteller, gehört nicht zum Wachauer Weinadel. Das Weingut war immer klein, man hat die Trauben abgeliefert und ist auch heute nicht größer als 3 ha. Dafür ist in den steilen Terrassen alles Handarbeit und jeder Wein Spiegelbild seiner Herkunft. Das sind Terroirweine im besten Sinne: Der Sonne zugewandte Weinbergterrassen, die über Jahrhunderte vom Menschen kultiviert wurden, die kühlen Winde aus dem Waldviertel, unterschiedliche, aber immer vom Gneis geprägte Böden, traditionell mit der passenden Rebsorte bestockt und dann die Trauben zu Wein geworden in dem Keller eines Winzers, der keiner Lehrmeinung folgt, sondern seine eigenen unverfälschten Vorstellungen im Keller umsetzt.
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