Info:
Der Barolo ‚Castiglione‘ ist Vietti‘s Interpretation eines klassischen Barolo. Die Trauben zur Erzeugung dieses Weines stammen aus einer Vielzahl von hervorragenden Barolo-Cru-Lagen, die sich in den verschiedenen Gemeinden des gesamten Barolo – Gebiets befinden. Kalkmergel-Böden, je nach Lage mit unterschiedlicher Zusammenstellung. Reberziehung am Drahtrahmen (Guyot) mit einer durchschnittlichen Pflanzdichte von ungefähr 4.500 Reben/Hektar. Durchschnittalter der Reben zwischen 10 und 45 Jahren.
Die ab dem 7. bis Ende Oktober 2019 von Hand gelesenen Trauben wurden Lage für Lage, Parzelle für Parzelle vinifiziert und ausgebaut. Nach dem Entrappen wurde die Maische zur kurzen Kaltmazeration in Edelstahltanks gebracht. Maischegärung mit regelmäßigem Überpumpen. Gegen Ende der alkoholischen Gärung wurde der Tresterhut untergetaucht, womit die Phase der post-fermentären Mazeration begann. Insgesamt war der Wein während durchschnittlich drei bis vier Wochen in Kontakt mit den Schalen. Biologischer Säureabbau im Holz. Danach wurden die Weine – immer noch nach ihrer Herkunft getrennt – während rund 30 Monaten in großen Holzfässern, und zu einem kleinen Anteil in gebrauchten Barriques, ausgebaut. Es erfolgte die finale Assemblage des Barolo ‚Castiglione‘.
Farbe:
Funkelndes Rubinrot mit hellen sowie braunen Einschlüssen
Nase:
Barolo Castiglione ist alle Jahre wieder eine Referenz für die Qualität bei Vietti. Pflaume, Brombeere und Schlehe strömen aus dem Glas. Veilchen und Violette sorgen für dunkle, florale Eleganz. Im zweiten Glied stehen Sauerkirsche und wilde Erdbeere in nichts nach. Er lebt von Erdigkeit und dunklen Aromen, die dennoch nichts an Finesse missen lassen. Feuchter Waldboden, im Ansatz ein Hauch von schwarzem Trüffel sowie Baumrinde von Nadelbäumen. Haselnuss und Walnuss kommen da wie gerufen ums Eck. Eine Brise Wacholder sticht neben Kubebenpfeffer noch abschließend hervor.
Gaumen:
Im Antrunk trifft er den Nagel auf den Kopf. Die Frucht wirkt nun deutlich weniger dunkel und verleiht ihm Frische und Eleganz bei reichlich Trinkfluss. Die würzigen und erdigen Aromen kommen in ähnlicher Form perfekt zum Vorschein. Sein feines, aber sehr präsentes Tanningerüst ist perfekt portioniert. Die straffe Säure arbeitet gegen die positiv aufkeimenden Bitterstoffe und verlieht ihm dadurch Kontrastpunkte. Das belebt ungemein und hält den Trinkfluss hoch.
Piemont in Reinfom.
Tasted in May 2023
- Lammkeule vom Grill mit gegrilltem grünen Spargel, Kastanien-Saitlingen und Sauce Béarnaise(Fleisch)
- Dinkel-Risotto mit Walnuss und Radicchio(Gemüse & Vegetarisch)
- Brasato vom Rind mit getrockneter Spitzpaprika und Kartoffel-Olivenöl-Stampf(Fleisch)
Vietti
Vietti ist zweifelsohne einer der besten Erzeuger im Piemont. Vietti war Vorreiter in der Erzeugung von terroirbezogenen Lagen-Barolo und Babaresco. In einer Zeit als die traditionelle Vorstellung eines Barolo oder Babaresco immer ein Lagen-Cuvée war, wollte Vietti das besondere Potential seiner Toplagen zum Ausdruck bringen und baute sie als Einzellagenweine aus. Aber nicht nur bei den Spitzenweinen aus Nebbiolo ging das Weingut mutige Schritte. Vietti ist zudem bekannt für seine außergewöhnlichen Einzellagen-Barbera und seinen Arneis. Dass der heute im Piemont diese Renaissance erlebt und nicht mehr wegzudenken ist, verdankt er auch Vietti. Schon seit Jahren bearbeitet das Weingut seine Weinberge biologisch. Nun lässt es sich auch zertifizieren. Honoriert wird das Qualitätsbestreben immer wieder mit absoluten Spitzenbewertungen im Gambero Rosso, von Parker oder Galloni.