Informationen zum Wein:
Der Clos du Chêne Vert liegt auf der rechten Uferseite der Vienne, unweit des Ortskerns von Chinon. Der Weinberg reicht bis zur Kuppe der Anhöhe. Benannt ist der Clos nach der riesigen Eiche, die den Weinberg prägt und von Mönchen aus Bourgueil im 12. Jahrhundert gepflanzt worden sein soll. Der Weinberg selbst umfasst zwei Hektar und ist viel steiler als der Clos de la Dioterie. Der Boden ist von Lehm, leichteren Kieseln und tief liegendem Kalk geprägt. Aufgrund der Lage des Weinbergs am gegenüberliegenden Ufer der Vienne mit einer südlichen Ausrichtung ist er immer derjenige, bei dem die Lese beginnt. Der Cabernet Franc erhält für zehn Tage eine kühle Vorvergärung bei 10 °C. Die Maischegärung in Holzbottichen dauert rund vier Wochen bei Temperaturen von höchstens 21 °C. Sobald die alkoholische Gärung abgeschlossen ist, erfolgt die Assemblage der Vorlaufweine und der besten Pressweine für die malolaktische Gärung. Die Fässer aus französischer Eiche werden jedes Jahr teilweise erneuert, sodass jeweils rund ein Fünftel der Fässer neu und ein- bis vierjährig ist. Die Jahrgänge reifen danach 15 bis 16 Monate lang im Holz, ein weiteres halbes Jahr zur Harmonisierung im Tank und werden dann gefüllt.
Farbe:
leicht transparentes Granatrot mit beginnendem ziegelroten Rand
Nase:
Vergleicht man den 2016er Clos du Chêne Vert mit dem Clos de la Dioterie aus demselben Jahrgang, so wirkt er viel diskreter und dezenter. Etwas Laub, ein Hauch von Tomatenblättern, dazu Pfingstrosen und Veilchen verbinden sich hier mit einigen Kirschen und schwarzen Oliven.
Gaumen:
Am Gaumen blüht der Wein auf und verbindet die Noten von Kirschen und Oliven mit einer leichten Extraktsüße und einer immer noch großen Portion fester Tannine und herber Noten von Gestrüpp, Blattwerk und Strünken. Erstaunlicherweise findet sich trotzdem nichts Grobes in diesem Clos du Chêne Vert. Er birgt eine beeindruckende Subtilität und Komplexität, wirkt floral und würzig, geschliffen mit Frische und Charme.
Tasted in August 2022
Charles Joguet
Die Domaine Charles Joguet gehört zu den berühmtesten auf Cabernet Franc spezialisierten Weingütern der Loire. Joguet gründete sie 1957 und erzeugte bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1997 viele exzellente Weine. Es folgte eine Neufindungsphase der Familie Genet, die schon 1985 ins Weingut eingestiegen war. Der Betrieb von 20 Hektar, rund zwei Hektar sind mit Chenin Blanc bestockt, wurde auf biologische Bewirtschaftung umgestellt, die 2016 auch zertifiziert wurde. Zu den legendären Lagen des Weinguts, aus denen Weine entstehen, die viele Jahrzehnte strahlen, gehören die Monopol-Lagen Clos de la Chêne Vert auf der rechten Seite der Vienne sowie der schon im Mittelalter erwähnte Clos de la Dioterie direkt am Weingut auf der linken Seite der Vienne. Die Einstiegsweine werden im Beton ausgebaut, der Mittelbau im großen Holz und die Crus in Tonneaux mit einem kleinen Anteil neuer Fässer.