Informationen zum Wein:
Les Varennes du Grand Clos ist ein Weinberg, der zwischen dem linken Ufer der Vienne und dem Clos de la Dioterie liegt. Der recht flache Weinberg ist teils sandig-lehmig, teils sandig-kiesig über Kalkstein. Die Rebstöcke wurden zwischen 1962 und 1976 teils neu gepflanzt, ein Teil ist aber noch 40 Jahre älter. Der Cabernet Franc aus Les Varennes du Grand Clos erhält für zehn Tage eine kühle Vorvergärung bei 10 °C. Die Maischegärung in Holzbottichen dauert rund vier Wochen bei Temperaturen von höchstens 21 °C. Sobald die alkoholische Gärung abgeschlossen ist, erfolgt die Assemblage der Vorlaufweine und der besten Pressweine für die malolaktische Gärung. Die Fässer aus französischer Eiche werden jedes Jahr teilweise erneuert, sodass jeweils rund ein Fünftel der Fässer neu und ein- bis vierjährig ist. Die Jahrgänge reifen danach 15 bis 16 Monate lang im Holz, ein weiteres halbes Jahr zur Harmonisierung im Tank und werden dann gefüllt.
Farbe:
recht transparentes Granatrot mit leicht ziegelrotem Rand
Nase:
Der Chinon zeigt sich im Duft subtil mit roter und grüner Fruchtaromatik, etwas Tinte und Lakritze, Kräutern und Lorbeer, leicht gegrillt wirkender grüner und roter Paprika und einem Hauch von Blut und Zigarrenkiste.
Gaumen:
Am Gaumen ist das ein saftiger Wein mit einem geschliffenen Tannin, in dem jahrgangstypisch ein paar grüne Noten aufblitzen, die aber nicht stören. Nach elf Jahren Reife findet sich hier immer noch beeindruckend viel jung wirkender Gerbstoff. Die Frucht erinnert an Himbeeren, Kirschen und Brombeeren in Verbindung mit ein wenig Tomate und Paprika. Alles an diesem Les Varennes du Grand Clos wirkt ausgewogen, transparent und klar. Er ist nicht ganz so komplex wie der benachbarte Dioterie, aber wunderbar zu trinken.
Tasted in August 2022
Charles Joguet
Die Domaine Charles Joguet gehört zu den berühmtesten auf Cabernet Franc spezialisierten Weingütern der Loire. Joguet gründete sie 1957 und erzeugte bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1997 viele exzellente Weine. Es folgte eine Neufindungsphase der Familie Genet, die schon 1985 ins Weingut eingestiegen war. Der Betrieb von 20 Hektar, rund zwei Hektar sind mit Chenin Blanc bestockt, wurde auf biologische Bewirtschaftung umgestellt, die 2016 auch zertifiziert wurde. Zu den legendären Lagen des Weinguts, aus denen Weine entstehen, die viele Jahrzehnte strahlen, gehören die Monopol-Lagen Clos de la Chêne Vert auf der rechten Seite der Vienne sowie der schon im Mittelalter erwähnte Clos de la Dioterie direkt am Weingut auf der linken Seite der Vienne. Die Einstiegsweine werden im Beton ausgebaut, der Mittelbau im großen Holz und die Crus in Tonneaux mit einem kleinen Anteil neuer Fässer.