Farbe:
mittleres Strohgelb
Nase:
Während sich der Kalt und Klar Grüne Veltliner eher expressiv mit jüngerem Holz zeigt, ist Dritter Akt ein zunächst schüchterner Vertreter, der sich mit viel Zeit und Luft aber zu einem ausgewachsenen Prachtexemplar entwickelt. Der Wein wirkt nach Lufteinfluss zunehmend vibrierend druckvoll, hell und klar mit viel zitrischer Saftigkeit, etwas weiß- und gelbfleischiger Frucht, Kräutern, Gestein und dezentem Holz und Lanolin.
Gaumen:
Der Grüne Veltliner kleidet den Gaumen mit einer noblen Samtigkeit und einem ganz leichten Gerbstoff aus. Mundfüllend wirkt der Dritte Akt, hedonistisch, hell und klar mit angenehmem Druck und einem ganz leicht oxidativen und hefigen Ton. Er bietet mehr Säure als der Kalt und Klar, doch das wird erst beim zweiten Schluck offensichtlich. Die Säure wirkt zwar reif, zeigt sich aber unterschwellig mit tiefer Mineralität. Hier wirkt noch die angezogene Handbremse. Man kann zwar die ganze Dimension an Komplexität schon erahnen, aber noch nicht ganz erfassen. Insofern sollte man auch hier den Vergleich nachvollziehen können, dass Kalt und Klar eher an einen Genevrières, Dritter Akt aber an einen Perrières erinnert. Definitiv ein hoch spannender, im Finale überaus salziger, cremiger und sinnlicher Wein mit deutlicher Eleganz.
Tasted in August 2022
Spargelrösti mit Spiegelei (Gemüse und Vegetarisches)
Mit Meyerzitronen gebeizter Black Cod mit cremigem Kartoffelpüree und bretonischer Fassbutter mit Vanille (Fisch)
Heilbutt mit Kamille-Beurre Blanc und Mirabellenröster (Fisch)
HM Lang
Markus Lang arbeitet eigentlich als erfolgreicher Manager in Wien, seine Wurzeln liegen aber in Stein an der Donau wo er mit seiner Familie in den besten Parzellen der Rieden Steiner Schreck und Braunsdorfer ein paar Weinberge bearbeitet. Auf kargen Gneis- und Granit- sowie steilen Lößterrassen wachsen im Einfluss des pannonischen Klimas 80 Jahre alte Riesling und Veltliner Reben die biodynamisch bearbeitet. Die Trauben werden auf einer 100 Tonnen Baumpresse über mehrere Tage unter freiem Himmel gepresst und der Most läuft in den 20m unter der Erde liegenden Felsenstollen . Die Weine reifen dort bei konstant 10°C zwei Jahre lang auf dem Vollhefelager im Eichenfass und werden danach unfiltriert abgefüllt. Sie reifen ein weiteres Jahr auf der Flasche und kommen frühestens nach zweieinhalb Jahren auf den Markt. So entstehen große und beeindruckende Weine, die zum Besten gehören was wir aus Österreich kennen.