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Jean-Marc & Thomas Bouley

Thomas hat 2005 die Reben auf den ertragsärmeren Cordon de Royat umgestellt. Seine Parzellen fallen direkt auf, weil die Laubwand viel höher steht als in den benachbarten Parzellen. Die Gipfel sind normalerweise nicht beschnitten, sondern werden in den Drahtrahmen eingerollt. Man findet lockere, gut durchlüftete Böden vor und ebenfalls lockerbeerige Trauben. Insofern ist es auch kein Wunder, wenn Thomas Henri Jayer zitiert: 

„Es gibt kein Geheimnis beim Wein. Der wichtigste Punkt ist die Arbeit im Weinberg. Dann wird man die Qualität des Jahrgangs finden.“ 

Er pflügt die Zeilen immer wieder bis die Véraison einsetzt, die Verfärbung der Trauben, und er setzt den manuellen Schnitt, das Ausbrechen und die Spaliererziehung so an, dass sechs bis acht Trauben mit einer ausgewogenen Verteilung am Stock erhalten bleiben. Der Rebschnitt erfolgt dabei nach dem Mondkalender. Die Lese wird natürlich manuell durchgeführt. Anschließend werden die Trauben in der Kelterei auf einem Rütteltisch und auf einem Förderband noch einmal sortiert. Je nach Lage nutzt er rund 50 % Ganztrauben. Nach der Spontangärung gären die Weine zwischen zwei und drei Wochen weiter. Alle Weine ab dem Ortswein reifen über zwei Winter hinweg, bevor sie gefüllt werden. Dabei bekommen die Villages zwischen 20 und 30 % und die 1er Cru 50 % neues Holz. Die Füllung erfolgt mit einem geringen Schwefelanteil, geschönt und filtriert wird nicht. 

© Vinaturel GmbH

CHRISTOPH RAFFELT

Thomas hat 2005 die Reben auf den ertragsärmeren Cordon de Royat umgestellt. 

© Vinaturel GmbH

Der Besitz der 1919 von François Bouley gegründeten Domaine umfasst 8,80 Hektar in 29 Parzellen. Dabei gibt es eine Parzelle in Meursault mit Aligoté und Chardonnay, der Rest ist in Volnay, Pommard und Beaune Pinot Noir. Der 2019er Aligoté ist ein so frischer wie seidiger Weißwein, der für viel Trinkfluss sorgt, aber auch Eleganz bietet und einen wunderen Duft verströmt. Für den geforderten Preis ist er ein absolutes Schnäppchen. Das kann man auch vom 2019er Bourgogne Côte d’Or behaupten, der ja ein reinsortiger Volnay ist und bereits sehr viel Lust auf die höherwertigen Volnays macht, weil er schon so richtig auf das Terroir anspielt, aber in Gutsweinmanier angenehm unkompliziert bleibt und offen ist.

Text by Christoph Raffelt
October 2022
Author Christoph Raffelt