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Jahrgang
Volumen in ml
2020  /  1500 ml

Info:

2020 war in vielerlei Hinsicht ein eigenartiges Jahr. Der Frühling startete 15 Tage vor dem langjährigen Durchschnitt. Starke Gewitter im Juni sowie viel Niederschlag im September in Verbindung mit einem starken Temperaturabfall in den Nächten haben diesen Prozess dann wieder verlangsamt und dadurch diesen Vorsprung wieder relativiert. Diese Kombination aus ausreichend Wärme, viel Tageslicht und kühlen Nächten forcierte ein langsames, regulären Reifeprozess Weinberg. Die Trauben konnten die Aromen der klaren Frucht in Verbindung mit ausreihend Zucker, Tannine, Farbe und einer balancierten Säure. Es waren 30-40% weniger Ertrag zu verbuchen als in einem regulären Jahr.  Die Weinbauern waren in diesem Jahr der Extreme zwar besorgt durch die Pandemie, den Brexit und alle damit zusammenhängenden Aspekte im Export. Ihre Arbeit im Weinberg war allerdings nie davon betroffen und dieser galt der volle Fokus. So konnten auch alle Anwendungen im Weinberg immer rechtzeitig vor den Niederschlägen ausgebracht werden.

Das Weingut befindet sich im Dorf Barolo. Die Trauben werden zu 100% im Edelstahltank vergoren. Remontage und Pigeage kommen häufig zum Einsatz während der Vinifikation. Die Weine werden anschließend in kleinen Barriques französischer Eiche ausgebaut. Die Toastung ist dabei eher leicht und der Neuholzanteil beträgt ca. 30%. Es folgt ein Jahr Reife auf der Flasche. Die Methodik ist für alle Baroli identisch, um somit der Herkunft eine Bühne zu verschaffen und nicht der Machart.

Die Lage Mosconi ist eine der ältesten MGA in Monforte d´Alba und umfasst bei Chiara Boschis 1,9ha. Auf 370 Höhenmetern stehen die Reben und sind komplett nach Süden exponiert. Die Lese begann recht spät am 2. Oktober 2020 und es wurden 9826 Flaschen sowie 278 Magnum gefüllt.

 

Farbe:

Dunkles, dichtes Kirschrot mit zartvioletten Reflexen

 

Nase:

Die Lage Mosconi in Barolo von Chiara Boschis steht für mich immer für einen dunklen Vertreter seiner Herkunft. So auch in 2020. Das Gute dabei ist, dass seine Würze zwar prägend ist, sich aber wunderbar in die Frucht einbettet. Wacholder, Pfeffer und Nelke breiten sich aus. ergänzen werden diese Gewürze von frischem Rosmarin, Thymian und Salbei. Gerösteter Kaffee und dunkle Schokolade unterstreichen diese dunklen Gedanken. Etwas schwarzer Trüffel und feuchter Waldboden kommen mir in den Sinn. Unterholz, dunkle Tabakblätter sowie ein Hauch Lakritz vollenden diesen Ausflug in die würzige Welt. Süßkirschen, Brombeere und Holunderbeere stehen dahinter bereit. Die Frucht ist essenziell, drängt sich aber nie in den Vordergrund. Ein absolutes Equilibrium einer harmonischen Nase.

 

Gaumen:

Genau diese Eindrücke transportiert das Team rundum Chiara Boschis auch ins Glas und damit an unsere Gaumen. Mit Druck und Kraft baut er sich auf. Sein Tannin ist feinkörnig präsent, aber unaufdringlich. Dadurch sorgt er für große Eleganz und lässt reichlich Platz, um seien feien Mineralstruktur in Szene zu setzen. Glücklicherweise spielt auch seine Säurestruktur eine tragende Rolle. Die Frucht wird so klein gehalten und der Trinkflussbarometer steigt nach oben. Perfekt akzentuiert stechen würzige Aromen immer wieder hervor, so dass die Frucht wirklich um jede Einsatzminute kämpfen muss. Dieses herrliche Spiel der Aromen und der Säure setzt sich minutenlang fort. Ein großer, dunkler Barolo voller Eleganz und Länge.

Verkostet im April 2024

Author Marian Henß
Kurzvita Marian Henß:

Marian Henß hat viele Jahre in der Sternegastronomie in leitender Funktion und verschiedene Konzepte begleitet. Im Rahmen seiner internationalen Tätigkeiten konnte er seinen Erfahrungsschatz breit aufstellen. Unterschiedliche weitere Engagements rund um das Thema runden sein Profil ab. Heute arbeitet er als selbständig als Sommelier sowie in der Beratung von Privat- und Firmenkunden.

  • Tagliatelle mit Ragu vom Kalb und Oliven
    (Fleisch)
  • Geschmorte Ochsenbäckchen mit cremiger Polenta und Mostarda
    (Fleisch)
  • Im Salz gebackene Rote Bete mit Himbeer-Vinaigrette und Kapern
    (Gemüse & Vegetarisch)
Author Marian Henß
Kurzvita Marian Henß:

Marian Henß hat viele Jahre in der Sternegastronomie in leitender Funktion und verschiedene Konzepte begleitet. Im Rahmen seiner internationalen Tätigkeiten konnte er seinen Erfahrungsschatz breit aufstellen. Unterschiedliche weitere Engagements rund um das Thema runden sein Profil ab. Heute arbeitet er als selbständig als Sommelier sowie in der Beratung von Privat- und Firmenkunden.

Chiara Boschis, E.Pira & Figli

Aus dem Stammbaum der Familie Pira ging zu Beginn der 80er Jahre kein Erbe hervor. Den Fortbestand der Weinbaugeschichte konnte durch die Familie Boschis sichergestellt werden. Die Boschis sind seit Mitte des 18. Jahrhunderts tief im ruhmreichen Anbaugebiet Barolo verwurzelt. Mit den heutigen Verant-wortlichen Chiara und Giorgio Boschis zeichnet die nunmehr neunte Generation verantwortlich. Eines der selbstgesteckten Ziele der beiden ist, den Rebstöcken die größtmögliche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Um die Umwelt und die Natur bestmöglich zu schonen und zu schützen, folgen die Boschis den Richtlinien des biologischen Weinbaus. Die Arbeit im Keller wird hier fast zur Nebensache, denn aus voller Überzeugung lässt man der Natur hier ihren freien Lauf und übt so selten es irgendwie geht Einfluss auf den werdenden Wein aus.