Informationen zum Wein
Clos I Terrasses wurde Ende der 1980er Jahre von Daphne Glorian in Gratallops im Priorat gegründet. Daphne Glorian gehörte zu jener Gruppe damals junger Weinmacher, die das Priorat wiederentdeckten und innerhalb kürzester Zeit einige der besten und teuersten Rotweine Spaniens vinifizierten. Neben René Barbiers Clos Mogador, Costers del Siuranas Clos de l’Obac, Mas Martinets und Álvaro Palacios’ l’Ermita war es Daphne Glorians Clos Erasmus, der schnell Kultstatus erlangte.
Laurel – auf Deutsch Lorbeer, ist die englische Übersetzung des griechischen Namens Daphne –, und dieser Wein ist, wenn man so will, der zweite Wein neben dem Clos Erasmus. Er ist eine Cuvée aus 80 % Grenache, 15 % Syrah und 5 % Cabernet, deren Rebstöcke seit langer Zeit unter der Ägide von Ester Nin (Nin-Ortiz) biodynamisch bewirtschaftet werden. Im Keller wird der Wein in Holz-Cuves und im Beton spontan vergoren und dann in alten Barriques, Tonamphoren und im Beton-Ei über 18 Monate ausgebaut.
Farbe
dunkles Purpurrot
Nase
Es ist faszinierend, wie transparent und duftig gleichzeitig voll und expressiv der Laurel in der Nase wirkt. Er erinnert an Blaubeeren und Brombeeren, ein wenig Cassis und Schwarzkirschen. Dazu kommen Noten von Zimt und Grafit, Rosenblüten, Veilchen und Minze sowie schwarzem Tee und zerstoßenem Stein. All wirkt hier subtil, fein, klar und elegant.
Mund
Diese beeindruckende Eleganz und Sinnlichkeit findet man beim 2020er Laurel auch am Gaumen. Den Auftakt bilden auch hier Cabernet-typische Schwarze Johannisbeeren und zudem Kirschen, die eine säuerliche Saftigkeit verströmen und von einer Handvoll Berberitzen und Granatapfelkernen begleitet werden. Der Syrah verströmt zudem Zwetschgen, Veilchen, Bresaola sowie schwarze Oliventapenade. Dann wird es wärmer und schokoladiger mit einer cremigen Textur, einem süßen Kern, der Grenache-typischen Note von Süßholz sowie einem markanten, aber ausgesprochen feinkörnigen Tannin. Der Verzicht auf spürbares Holz stellt die exzellente Frucht dieses Weines komplett in den Mittelpunkt. Es ist ja heute fast ein Sakrileg, wenn Syrah und Cabernet in Priorat-Cuvées neuerer Prägung auftauchen. Aber Daphne Glorian konnte sich bisher nicht dazu entschließen, diese Reben zugunsten der autochthonen Rebsorten aus den Weinbergen zu entfernen. Wenn man diesen Wein probiert, kann man nur sagen: Glücklicherweise; denn der Laurel profitiert von den 20 % französischer Sorten und bietet eine superbe Balance und Feinheit, einer großartigen Länge und Eleganz, Dichte und Komplexität. Dieser Wein ist viel mehr als ein Zweitwein des legendären Clos Erasmus. Es ist ein eigenes kleines Meisterwerk und der sinnlichste Laurel, den ich bisher im Glas hatte.
Tasted in December 2022
- Rehrücken mit Pfifferlingen und einem Jus aus gereiftem Balsamico(Wild)
- Wildente mit Rotkohl und Kürbis(Wildgeflügel)
- Fasanenterrine mit Kirschen(Wildgeflügel)
Clos i Terrasses
Die Inhaberin Daphne Glorian gehört, neben Namen wie Alvaro Palacios und Rene Barbier, zu den Pionieren des heutigen Priorats. Sie erkannte schon 1989 das enorme Potenzial der Region und erwarb ihre erste kleine Parzelle. In 2004 war sie abermals Vorreiterin, als eine der Ersten der Region, die ihre Weinberge biodynamisch bewirtschaftet. Aber auch im Keller werden ständig Optimierungen vorgenommen, so wird seit einigen Jahren ein Teil im Beton und der Amphore vergoren. Auch wenn die Weine weitestgehend dem klassischen Erst- und Zweitwein Prinzip entsprechen, wäre es ein Fehler, den Laurel als zweitklassig abzustufen. Es handelt sich dabei eher um einen günstigeren Erstwein.