Farbe:
Silbrig schimmerndes Zitronengelb mit hellen Reflexen und grünen Elementen
Nase:
Ein wahnsinnig verspielte und energetische Nase steht vor mir im Glas. Seien Frucht ist dabei zart und schüchtern. Sie baut sich nur langsam auf. Zitronen, vor allem ihre Zeste, Grapefruit und Bergamotte sind herbe, frische, Vertreter. Ein hauch Nashi-Birne unterstreicht ihn elegant und klar. Es kommen intensive Aromen aus der herbalen Ecke zur Geltung. Bronzefenchel, Melisse, Zitronengras und Minze sind dabei hervorzuheben. Hinter den Kräutern kommen die Nuancen von Honig in diesem jungen Stadium kaum zum Vorschein. Das wird sich ändern in der Reife. Seine Herkunft ist deutlich zu erkennen Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass dieser Riesling auf Schiefer wächst. Die Kombination aus Schieferwürze, nassen Steinen und intensiver Frucht ist einmalig.
Gaumen:
Am Gaumen spielt er alle Trümpfe einer klassischen, jungen Spätlese aus. Seien feien Süße tänzelt über den Gaumen. Der Wein vereint Eleganz und Kraft wie es nur Simone Biles beim Turnen sonst gelingt. Dabei kommen durchaus seine rassige Seite als auch der blanke Schiefer im Untergrund zur Geltung. Die Frucht hangelt sich an der feinen Süße entlang, bleibt aber immer hell und zurückhaltend. Seine herben, zitrischen Bausteine sind dabei elementar. Seine Säurestruktur baut mächtig Druck auf den Gaumen aus. Dabei treten auch die salzigen und bitteren Komponenten bestens in Erscheinung. Schier unendlich und doch leichtfüßig tänzelt er vor sich hin und lässt das Finish nie enden zu scheinen. Gleichzeitig regt er an, mehr zu trinken, was zum Glück bei 8,5% Vol. nicht allzu schwer fällt.
Würziger Papaya-Mango-Salat mit Chili-Hähnchen und gerösteten Erdnüssen
Räucheraal mit Pumpernickel, Rührei und Schnittlauch
Karamellisierter Butternusskürbis mit Feta, Mandel und Honig
Weiser-Künstler
Wo findet man noch terrassierte Steilstlagen, die zu 80% mit uralten, wurzelechten Rebstöcken bestockt sind?! Die Ellergrub ist so eine Lage. Vielleicht weniger bekannt, als die Großen Lagen der Mittelmosel, hat sie doch das gleiche Potential für ganz große Moselrieslinge. Aber auch die anderen Lagen, rund um Traben-Trarbach, wie Steffensberg, Gaispfad oder Sonnenlay, zeigen bespielt von Konstantin Weiser und Alexandra Künstler, wie vielfältig und einzigartig das Terroir ist. Biologische Bewirtschaftung, größtenteils Handarbeit und eine traditionelle, aber sehr schonende Kellerarbeit sind selbstverständlich. So entstehen bei Weiser-Künstler sehr feine, klassische und elegante Rieslinge, die zu den Besten der Region zählen. Seien es die leichten trockenen Gutsrieslinge, oder die verspielten, fruchtigen Kabinette und Spätlesen, bis hin zu den brillanten, edelsüssen Auslesen und Beerenauslesen.Das ist Moselriesling wie wir ihn lieben, mit legendärem Reifepotential.