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Jahrgang
2020  /  750 ml

Information zum Wein

Der Grüne Veltliner stammt aus der Riede Steiner Schreck. Die Lage ist sehr steil, die Reben stehen auf kleinen Terrassen von rund vier bis fünf Metern Tiefe, die von Gföller Gneis und Granit geprägt sind. Die Reben (die Wurzeln, nicht die Stöcke) sind rund 100 Jahre alt und werden demeter-zertifiziert bewirtschaftet. Sie verfügen über eine 2,4 Meter hohe Laubwand. Die Lage befindet sich auf rund 320 Metern Seehöhe.

 

Die Lese fand am 9. 9. 2020 statt; denn waren die Trauben physiologisch reif, und Markus Lang hat bei einem pH-Wert von 3,0 gelesen. Dieser frühe Lesezeitpunkt führte zu einem Alkoholgehalt von lediglich 10,5 Vol.-%. Der GV wurde über zwei Tage hinweg extrem langsam auf der selbst konzipierten 100-Tonnen-Baumpresse gepresst. Der Pressvorgang selbst läuft komplett reduktiv ab, danach aber hat der Saft Zeit zu bräunen, wird also bewusst einer Oxidation ausgesetzt.

 

Der Saft wurde spontan vergoren, über zwei Jahre hinweg auf der Vollhefe im großen Holzfass ausgebaut und unfiltriert im November 2022 gefüllt. Beim Vergären setzte Lang 5 bis 6 % Beeren ohne Stile hinzu, die interzellulär (wie bei der Macérationcarbonique) gären und so den Gärprozess trotz der konstanten 9 °C im Keller immer wieder neu anstoßen. Später wurde der Wein minimal über mehrere Tage hinweg in kleinsten Dosen geschwefelt.

 

Farbe

mittleres Strohgelb

 

Nase

Der Dritte Akt ist mittlerweile der einzige Grüne Veltliner, der noch vollständig im großen Holz ausgebaut wird. So soll es auch bleiben, und man spürt es direkt. Die Aromatik verändert sich zugunsten etwas wärmerer und exotischerer Noten wie junger Ananas, leicht gelbfleischiger Frucht und mehr Hefe und Lanolin. Dabei bleibt aber auch der Dritte Akt ein heller, klarer, leicht kräutriger und zitrischer Wein.

 

Gaumen

Auch am Gaumen unterscheidet sich der Dritte Akt ganz klar von Fuchs und Dachs sowie Kalt und Klar, und zwar vielleicht noch deutlicher als früher. Durch den Ausbau im Holz ist nicht nur die leicht exotische Aromatik eine andere, sondern auch die Säurestruktur, die zwar immer noch klaren Druck aufbaut, aber seidiger wirkt als bei den anderen beiden Grünen Veltlinern. Zudem findet sich hier ein wenig mehr Gerbstoff am Gaumen. Mundfüllend mit viel Salz wirkt der Dritte Akt hedonistisch. Auch er ist ein heller und klarer Wein mit vielen zitrischen Noten wie auch der besagten grünen Ananas. Es gibt ein sehr gelungenes Spannungsverhältnis aus Säure, Mineralität, Gerbstoff und einer charmanten cremigen Textur, wie sie der Dritte Akt bietet. Er ist noch blutjung, hochkomplex und will noch ein bisschen länger gelagert werden.

Author Christoph Raffelt
Kurzvita Christoph Raffelt:

Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.

  • Rotbarbe mit Ananas-Melonen-Salsa, Verjus und Kurkuma
    (Fisch)
  • Spargelrösti mit Spiegelei
    (Gemüse & Vegetarisch)
  • Taschenkrebse mit Koriander, Ingwer, Knoblauch, Limette und Jaggery
    (Meeresfrüchte)
Author Christoph Raffelt
Kurzvita Christoph Raffelt:

Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.

HM Lang

Markus Lang arbeitet eigentlich als erfolgreicher Manager in Wien, seine Wurzeln liegen aber in Stein an der Donau wo er mit seiner Familie in den besten Parzellen der Rieden Steiner Schreck und Braunsdorfer ein paar Weinberge bearbeitet. Auf kargen Gneis- und Granit- sowie steilen Lößterrassen wachsen im Einfluss des pannonischen Klimas 80 Jahre alte Riesling und Veltliner Reben die biodynamisch bearbeitet. Die Trauben werden auf einer 100 Tonnen Baumpresse über mehrere Tage unter freiem Himmel gepresst und der Most läuft in den 20m unter der Erde liegenden Felsenstollen . Die Weine reifen dort bei konstant 10°C zwei Jahre lang auf dem Vollhefelager im Eichenfass und werden danach unfiltriert abgefüllt. Sie reifen ein weiteres Jahr auf der Flasche und kommen frühestens nach zweieinhalb Jahren auf den Markt. So entstehen große und beeindruckende Weine, die zum Besten gehören was wir aus Österreich kennen.

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