Marlène No. 3 ist nach dem Belle Léone und dem Les Cistes der dritte Syrah von Marlène Soria, von einer der »besten, verrücktesten und unbändigsten Weinmacherinnen des ganzen Languedoc«, wie es in der Vinum heißt. Dass ein gerüttelt Maß an Charakterstärke dazugehört, seine Weine über zehn Jahre lang im großen Holz und im Zementtank auszubauen, bevor man sie abfüllt, ist sicher richtig. Doch das, was dabei herauskommt, gibt Marlène Soria Recht. Marlène No. 3 ist ein Syrah, der mit einem kleinen Anteil Grenache vergoren worden ist. Beide Rebsorten stehen im selben Weinberg auf fast schwarzen Böden.
Farbe
dunkles Granatrot mit ziegelrotem Rand
Nase
Der mittlerweile elf Jahre gereifte Marlène No. 3 bedarf wie alle Weine des Weinguts eines gerüttelten Maßes an Luft und an Platz in einer Karaffe. Gibt man dem Wein beides, öffnet sich die zuvor verschlossen wirkende Cuvée mit einer Mischung aus Rauchwerk, Mittelmeer und Fruchtkorb. Man findet hier blonden Tabak ebenso wie Zigarrenblätter und etwas Zeder, Garrigue und Macchia, etwas gôut de champagne, Leder und Unterholz sowie die reife Frucht von Brombeeren, Feigen, Cassis und Maulbeeren, abgerundet mit Pfeffer, Zimtrinde und kühlem Stein.
Gaumen
Am Gaumen begeistert zunächst die Präsenz und Tiefe des Syrah, die Kompaktheit und Dichte, die sich irgendwann am Gaumen durch eine elegante Säure verwirbelt. Dann wird es dunkelfruchtig, saftig und fleischig, salzig und sogar kühl durch eine tonische Mineralik und einen Hauch von Grafit. All das verbindet sich mit mediterraner Garrigue und mit pudrig feinen Tanninen, die die Frucht umhüllen. Hier gilt: Jetzt antrinken, genießen und genug einlagern; denn der Wein besitzt ein Potential für viele Jahre.
Verkostet im März 2022
- Lamm-Karrée mit Kräuter-Nuss-Kruste und Speckbohnen(Fleisch)
- Hasenrücken mit Quittenmousse, Rosenkohl und Kastanien(Wild)
- Gerösteter Rotkohl mit reduziertem Balsamico, karamellisiertem Apfel und Walnüssen(Gemüse & Vegetarisch)
Peyre Rose
Die Domaine Peyre Rose zählt zu den Ikonen im Languedoc. Das Weingut wurde 1982 von Marlène Soria gegründet. Madame Soria erwarb Ende der 70er Jahre ein Stück Land in der Nähe von Pézenas mitten in der Garrique. Sie war damals schon fest davon überzeugt, dass dieses Terroir das Zeug zu großen Weinen hat. Steinige Tonböden, relativ hoch gelegen, aber doch noch so nah am Meer, dass der ausgleichende Einfluss spürbar ist. Sie pflanzte überwiegend Syrah, aber auch Mourvèdre und Grenache zudem etwas Roussanne, Rolle und Viognier. Von Anfang an wurden die Weinberge biodynamisch bewirtschaftet. Im Keller wird auf jeglichen technischen Einfluss verzichtet. Der Holzeinsatz ist sehr moderat. Auf den Markt kommen sie frühestens nach 6 Jahren, in der Phase der ersten Trinkreife. Potential haben die Weine für mehrere Jahrzehnte!