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Jahrgang
2019  /  750 ml

Information zum Wein:

Dies ist ein Riesling von 80 Jahre alten Reben aus Parzellen des Steiner Schreck, die demeter-zertifiziert bewirtschaftet werden. Der Steiner Schreck liegt rund 320 Meter über dem Meeresspiegel und gehört zu den steilsten Lagen des Kremstals. Er ist von Gföller Gneis und Granit geprägt. Der Riesling wurde bei umgerechnet 11,5 Vol.-% am 8. 9. 2019 gelesen.

 

Er wurde über zwei Tage hinweg extrem langsam auf der selbst konzipierten 100-Tonnen-Baumpresse gepresst. Der Pressvorgang selbst läuft komplett reduktiv ab, danach aber hat der Saft Zeit zu bräunen, wird also bewusst einer Oxidation ausgesetzt. Der Saft wird spontan vergoren und über zweieinhalb Jahre hinweg auf der Vollhefe in einer Bordelaiser 1.000-Liter-Steingut-Amphore ausgebaut, die eine ähnliche Microoxygenierung zulässt wie ein großes Holzfass. Beim Vergären setzt Lang 3 bis 5 % abgebeerte Trauben hinzu, die interzellulär (wie bei der macération carbonique) gären und so den Gärprozess trotz der konstanten 9 °C im Keller immer wieder neu anstoßen. Später wird der Wein minimal geschwefelt. Er wurde unfiltriert und leicht geschwefelt im Februar 2021 mit 0 g/l Zucker und 8,0 g/l Gesamtsäure gefüllt.

 

Farbe:

helles bis mittleres Goldgelb mit leicht grünen Reflexen

 

Nase:

Die Nase dieses Weines zeigt sich zu Beginn äußerst dezent, und man kann den Riesling kaum erkennen. Er benötigt aktuell Luft und Zeit – viel Luft und Zeit. Wenn er beides bekommt, dann wird daraus ein komplexes und sinnliches Meisterstück mit Noten von Verbenen und weißen Blüten, Zitronen und einigen Mandarinen, Mirabellen und knackigen Pfirsichen, etwas Lanolin und einer beeindruckenden Würze, die ein wenig an Anis, Gesteinsschotter und Pfeffer erinnert. Darüber liegen Noten von Rosen und weißen Blüten.

 

Gaumen:

Am Gaumen wirkt der Riesling aus dem Steiner Schreck salzig, frisch, kristallin und klar mit einer zu Beginn recht druckvollen Säure und trotz der langen Reifung immer noch deutlichen Kohlensäure, die sich erst mit der Zeit auflöst. Was zunächst straff wirkt, wird dann mit der Zeit immer seidiger, saftiger und pikanter mit viel mundwässerndem Salz im langen, geradezu elektrisierenden, kraftvollen, aber immer eleganten Finale. Der neue Jahrgang eines echten Riesling-Unikats!

Author Christoph Raffelt
Kurzvita Christoph Raffelt:

Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.

HM Lang

Markus Lang arbeitet eigentlich als erfolgreicher Manager in Wien, seine Wurzeln liegen aber in Stein an der Donau wo er mit seiner Familie in den besten Parzellen der Rieden Steiner Schreck und Braunsdorfer ein paar Weinberge bearbeitet. Auf kargen Gneis- und Granit- sowie steilen Lößterrassen wachsen im Einfluss des pannonischen Klimas 80 Jahre alte Riesling und Veltliner Reben die biodynamisch bearbeitet. Die Trauben werden auf einer 100 Tonnen Baumpresse über mehrere Tage unter freiem Himmel gepresst und der Most läuft in den 20m unter der Erde liegenden Felsenstollen . Die Weine reifen dort bei konstant 10°C zwei Jahre lang auf dem Vollhefelager im Eichenfass und werden danach unfiltriert abgefüllt. Sie reifen ein weiteres Jahr auf der Flasche und kommen frühestens nach zweieinhalb Jahren auf den Markt. So entstehen große und beeindruckende Weine, die zum Besten gehören was wir aus Österreich kennen.

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