Informationen zum Wein
Ca. 70 % der Trauben des Blaufränkisch stammen aus Lutzmannsburg, der Rest verteilt sich auf die nordburgenländischen Gemeinden Zagersdorf, Sankt Georgen und Grosshöflein. Mehrheitlich sind die Trauben auf kalkhaltigen Sedimenten – von sandigen über extrem tonhaltige Konsistenzen bis hin zu Muschelkalk und Kreideböden – des pannonischen Meeres gewachsen. 15 % des Blaufränkisch sind mit den Stielen als ganze Trauben vergoren worden. Die Maischevergärung fand spontan statt, dauerte 18 bis 22 Tage und wurde im Edelstahl und in offenen Bütten durchgeführt. Der Ausbau erfolgte in 500- bis 4500-Liter-Fässern für 15 Monate. Es gab keine Schönung, keine Filtration und nur geringe Mengen an Sulfiten.
Farbe
intensives Purpur bis Violett mit leichter Transparenz
Nase
Roland Velichs Blaufränkisch 2021 schafft mal wieder die Quadratur des Kreises. Einerseits bildet er im Weingut die Einstiegsqualität dieser Rebsorte und sollte deshalb von Beginn an attraktiv wirken, weil viele diesen Wein sicher nicht allzu lange lagern werden, andererseits ist er ein Wein mit hohem Anspruch, der sich über viele Jahre entwickelt. Idealerweise gönnt man diesem Wein ein Burgunderglas. Dann werden die Frische, Finesse und Saftigkeit ebenso schnell deutlich wie der leicht herbe Duft von Schalen, der sich mit Noten von Süß- und Sauerkirschen, violetten Blüten, Kräutern und einer Spur von Pfeffer mischt.
Gaumen
Auch am Gaumen findet man schnell das Attraktive dieses jungen Weines, aber auch das Potential, das er besitzt. Er wirkt zunächst seidig und charmant, klar und tänzelnd mit einer beeindruckend frischen Säure und einem Tannin, das erst mit der Zeit Präsenz und Festigkeit gewinnt. Es ist ein straffer, purer Blaufränkisch, der mit seinen Noten von knackigen Waldbeeren, Sauerkirschen, Berberitzen und Blutorangen sehr saftig wirkt und große Trinkfreude bietet, zumal die Säurestruktur fast an einen Weißwein erinnert. Gleichzeit wirkt er schon vielschichtig und bietet eine hervorragende Länge. Es ist auch in diesem Jahr wieder ein unglaublicher Wein für diesen Preis.
Tasted in November 2023
- Geschmorter und gebratener Blumenkohl mit Raz el Hanout und eingelegten Kirschen(Gemüse & Vegetarisch)
- Steak vom Hirsch mit Brombeer-Jus, Tahin, Labneh und gerösteten Nüssen(Wild)
- Gebackenes Kalbsbries in Walnussbutter mit Rote-Bete-Stampf(Fleisch)
Moric
Roland Velich und sein Weingut Moric haben Weinbaugeschichte geschrieben. Sie beginnt erst 2001 mit dem ersten Jahrgang des Lutzmannsburg Alte Reben Blaufränkisch. Seit dieser Zeit hat sich nicht zuletzt dank dieses Weines eine Stilistik des Blaufränkisch etabliert, die man der Flaschenform schon ablesen kann. Der Name Moric steht für Weine aus Blaufränkisch, die stilistisch zwischen großen Burgundern, Piemontesern und Syrah von der Nordrhône angesiedelt sind, dabei völlig eigenständig sind und ein ebenso großes Potential besitzen. Die Größe von Velichs Weinen beginnt allerdings schon beim einfachen Blaufränkisch und bei der weißen wie der roten Hausmarke. Diese Weine stehen exemplarisch für den Anspruch Velichs, dass Weine aufgeschlossen sein sollen, einladend, frisch und saftig, komplex und trinkfreudig zugleich. Neben seinen eigenen Ideen fördert er mit seinen Hidden-Treasure-Project zudem begabte Winzer aus dem benachbarten Ungarn.