Info:
C. Raffelt 5.7.2021
Dieser reinsortige 2021er Mencía stammt von 50 Jahre alten Weinbergen in der Gemarkung San Lorenzo del Bierzo direkt an den Hänges der Montes-Aquilianos, eines Mittelgebirges. Es sind alte Buschreben in Gobelet-Erziehung, die biologisch bewirtschaftet werden. Das Bierzo ist dort geprägt von lehmigen und eisenhaltigen Böden. Die Mencía wurde in kleine Kisten gelesen und abgebeert. Die alkoholische Gärung fand ohne Temperaturkontrolle und spontan statt. Danach reifte der Wein drei Monate auf der Feinhefe im Edelstahl.
Farbe:
Funkelndes Kirschrot mit hellen Reflexen
Nase:
Der Mencia aus dem Bierzo lebt von knackiger, stahliger Frucht. Sauerkirsche ohne Ende, gefolgt von Holunderbeeren, Johannisbeeren sowie etwas Himbeere. Pflaumen, Schlehe und damit Mandel legen sich um die beerige Frucht. Dadurch wirkt er direkt dunkler, mystischer und eleganter. Die Frucht changiert immer wieder zwischen rot und blau. Ein Hauch gebranntes Kokosholz und Zimt tauchen nun langsam im Glas auf. er lebt von Zurückhaltung und Eleganz. Zeitleich wirkt er einladend, unaufgeregt und charmant.
Gaumen:
Schon mit dem ersten Schluck übertrifft der Galizier die Erwartungen deutlich. Die Frucht ist so saftig und mit enorm hohem Trinkfluss versehen. Sauerkirsche pur. Die weiteren roten und blauen Früchte der Nase wirken angenehm knackig und leben von einer perfekt integrierten Säurestruktur. Die Frucht ist dabei so einladend, dass das Anheben des Glases in einen Automatismus übergeht. Unkompliziert, voller Nonchalance und im perfekten Verhältnis zwischen Frucht und Säure. Kein Tannin, nur wenige grüne Akzente. Im Nachhall wirkt er von einer etherischen, herbalen Frische zusätzlich gepusht.
Tasted in June 2022
- Entenbrust dünn aufgeschnitten mit geschmortem Chicorée und Preiselbeersauce(Geflügel)
- Flank-Steak vom Grill mit grünen Bohnen und Rosmarin-Jus(Fleisch)
- Rote Bete Carpaccio mit Feta, karamellisierten Kürbiskernen und Atsina-Kresse(Gemüse & Vegetarisch)
Sangarida
Sangarida ist das zweite Projekt der Familie Fariña. Sie hat es 2019 im Bierzo gegründet, nachdem sie mit den Bodegas Attis in den Rías Baixas schon sehr erfolgreich war. Das Bierzo gehört zu den großen, in den letzten 30 Jahren wiederentdeckten Terroirs, die eine besondere Klasse an Weinen aus autochthonen Sorten wie Mencía, Godello und Doña Blanca liefern, und das aus Weinbergen, die meist uralt sind. Die Idee entstand, weil die Mutter der Fariñas aus El Bierzo stammte und die Familie Kontakte dorthin hatte. Als sich 2019 die Chance bot, dort ein Weingut zu eröffnen, griff die Familie zu. Das Weingut wird von Lía Fariña geführt, und das mit tatkräftiger Unterstützung von Jean-François Hébrard, der schon lange die Bo- degas Attis berät, die Quinta de la Quietud zum Erfolg geführt hat und außerdem bei Emilio Valerio in Navarra engagiert ist.