Farbe:
Leuchtendes, helles Strohgelb, durchzogen von goldenen Reflexen. Die Perlage zeigt sich zurückhaltend, doch lebendig und kleinteilig
Nase:
Die Nase öffnet sich mit einem komplexen Spannungsbogen aus Hefe, gelber Frucht, Gebäck und Nussigkeit. Es duftet nach Hefegebäck, Butterscotch, Mürbeteig, flankiert von Aprikose, Mirabelle, Pfirsich und Khaki. Würzige Akzente wie Zimt, weißer Pfeffer und ein Hauch Pflaume runden die Frucht ab. Nussige Noten von Mandeln, Cashew, sowie getrocknete mediterrane Kräuter – Salbei, Thymian, Oregano – verleihen Tiefe. Der Eindruck ist durchweg kreidig bis kalkig, fein und präzise strukturiert.
Im Vergleich zu anderen Cavas wirkt dieses Exemplar weniger zitrisch, dafür gelbfruchtiger, mit mehr Volumen und einem auf Birne basierten, breiteren Profil. Trotz traditioneller Machart ist seine Aromatik eigenständig: gegrillte Ananas, unreife grüne Mango, Mirabelle – alles bleibt hell, transparent und elegant.
Gaumen:
Die Kohlensäure packt gezielt zu, bringt Frische und Struktur. Die Mineralität ist präzise und kreidig, jedoch nicht laut – sondern präsent, markant und stilvoll zurückgenommen. Der Wein bleibt schlank, rassig, animierend – getragen von einer balancierten Spannung zwischen gelber Frucht, Säure und Mineralik.
Im Hintergrund offenbaren sich helle Nussnoten – Mandeln, Kirschkerne, Haselnüsse – sowie zarte Anklänge von Linden- und Apfelblüten. Die mediterrane Würze bleibt subtil und strukturell wirksam.
Finesse und breite Zugänglichkeit sind klare Stärken dieses Schaumweins. Er zeigt viel Charakter, bleibt dabei aber charmant, klar und anregend.
Verkostet im April 2025
Linguine mit Carbonara und mit Pancetta
Im Ofen gebackener Feta mit mediterranem Gemüse
Getoastetes Brioche mit Anchovis, Paprikamarmelade und Olivenöl
Celler Credo
Celler Credo ist ein Projekt von Ton Mata, vom Cava Haus Recaredo. Man will hier zeigen, was mit der Rebsorte Xarello im Stillweinbereich möglich ist. Das Team bezeichnet sich selbst als Xarelisten! Sie sind vom Virus Xarello infiziert! Die mediterrane Vielfalt der Rebsorte Xarello wieder zu entdecken, ist das Leitmotiv des Projekts. Die Betonung liegt dabei auf „Wieder entdecken“. Es geht nicht um einen möglichst modernen Stil, vielmehr geht es darum mit den Methoden, die bereits die Großeltern anwand-ten einen möglichst authentischen Wein zu erzeugen: Keine Reinzuchthefen; lange Lagerung auf der Hefe; Mazeration mit der Beerenhaut und/oder Stängel; kein oder kaum Zusatz von Sulfiten. Ton Mata: „Wir wollen authentische Weißweine erzeugen, die vom Terroir geprägt sind: Ohne chemische Düngemittel, Pestizide oder Herbizide.“