Farbe
Leuchtendes Rubinrot, leicht transparent, zunächst stark aufschäumend, dann ruhige Perlage
Nase
Colette ist ein sehr markanter Rosé-Champagner. Das zeigt nicht nur die Farbe, sondern auch der Duft. Er erinnert an Schwarzkirschen, Brombeeren, Blaubeeren und einen Hauch Cassis, an Feigen, Vanille und Eichenholz mit ein wenig Austernschale und Grafit.
Gaumen
Ich kann mich nicht daran erinnern, je einen Champagner mit so deutlicher Holznote im Glas gehabt zu haben. Erstaunlicherweise funktioniert das sehr gut. Der Rosé, der eher aussieht wie ein Claret, zeigt viel rote und dunkle Frucht, saftige und fleischige Süß- und Sauerkirschen, Beeren, eine zarte Würze von Zimt, wiederum Vanille und eben das Holz, das aber sehr gut eingebunden ist. Der Wein wirkt bei aller Substanz frisch und leichtgängig, lebendig und druckvoll mit lebendiger Perlage und einem feinen Gerbstoffgrip.
Verkostet im November 2024
Entenbrust mit eingelegten Kirschen und Shiso-Rotkohl (Geflügel)
Kalbsbeuscherl mit Piment d‘Espelette (Kalb)
Sabayon mit schwarzen Früchten (vegetarisch)
Jérôme Blin
Jérôme Blin gehört zu einer Familie, die bereits seit dem 16. Jahrhundert Weinbau in der Champagne betreibt. Seine Heimat ist Vincelles, oberhalb Château-Tierry im Vallée de la Marne. Jérômes Großvater gründete im Jahr 1947 die Kooperative H. Blin in Vincelles. Jérôme hat die Region zunächst verlassen, um Agrar- und Lebensmitteltechnik zu studieren, ist dann aber zurückgekehrt, um das Weingut seiner Eltern zu übernehmen. 2010 hat er den sechs Hektar umfassenden Betrieb auf biologischen Weinbau umgestellt, seit 2018 wirtschaftet er mit biodynamischen Methoden. Er selbst nutzt nur 10 % der Trauben, um rund 7.000 Flaschen im Jahr zu erzeugen. Meunier steht auf ca. 70% der Rebfläche, der Rest ist rund hälftig mit Chardonnay und Pinot Noir be-pflanzt. Der lebensfrohe Jérôme erzeugt dabei ausgesprochen feine, teils zart anmutende präzise Champagner, die sehr gut den Charme des Meuniers in diesem Teil der Champagne einfangen.