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Spain  •  Priorat
Year
Volume in ml
2017  /  750 ml

Info:

Les Tosses ist ebenso ein „Vi d´altura“ wie Les Manyes. Die Carignan-Stöcke steht auf 650 Höhenmetern. Der Untergund ist der für das Priorat typische schwarze Schiefer – auch „licorella“ genannt. Der Ausbau erfolgt heute nur noch für 3 Monate in Stockinger-Fudern. Holz spielt also eine stark untergeordnete Rolle.

 

Farbe:

Dunkles Purpurrot mit hellen Feflexen

 

Nase:

Die erste Nase offenbart auch bei diesem Carignan von Dominik Huber flüchtige Erinnerungen an reife Amontillado aus Jerez. Carignan zeigt sich auch hier wild und rassig. Nie aufdringlich, sondern zurückhaltend und dezent. Die Reduktion wirkt hier schmeichelnd auf mich ein. Ein Wein, der seines gleichen sucht. Reineclaude, reife Zwetschgen und ein wenig Zimt machen sich bemerkbar. Auch mediterrane Noten wie schwarze Olive, Thymian und Pinien dürfen dabei nicht fehlen.

 

Gaumen:

Saftig und kühl. Schiefer pur. Carignan in einer positiv rustikalen Form. Sehr feingliedrig am Gaumen. Schwarze Olive, Pflaume und Thymian kommen im Nachhall wieder zur Geltung. Am meisten fasziniert mich diese Zurückhaltung, diese Unaufgeregtheit. Ein stiller Genießer. Les Tosses ist nicht laut, aber wenn er etwas sagt, hat das Gewichtung. Dominik Huber und sein Team haben es verstanden aus diesen alten Reben im Priorat eigenständige, große Wein herzustellen. Im Guide Michelin ist eine eigene Handschrift ein Indiz auf dem Weg zu drei Sternen. Huber hat dieses Kriterium in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen. Keine Wunder also, dass die großen Weinkritiker hier seit Jahren an der Höchstbewertung kratzen. Mal sehen, was der 2017er bringen wird. Für mich ist das in Sachen Carignan benchmark.

Tasted in July 2020

Author Marian Henß
Author info Marian Henß:

Marian Henß hat viele Jahre in der Sternegastronomie in leitender Funktion und verschiedene Konzepte begleitet. Im Rahmen seiner internationalen Tätigkeiten konnte er seinen Erfahrungsschatz breit aufstellen. Unterschiedliche weitere Engagements rund um das Thema runden sein Profil ab. Heute arbeitet er als selbständig als Sommelier sowie in der Beratung von Privat- und Firmenkunden.

Terroir al Limit

Der Münchner Dominik Huber besuchte 1996 im Rahmen eines Praktikums beim renommierten Betrieb Cims de Porrera zum ersten Mal das Priorat und verliebte sich sofort in die malerische Gegend. Einige Jahre später begegnete er dort dem südafrikanischen Kultwinzer Eben Sadie und es begann eine fruchtbare Partnerschaft. Gemeinsam mit Jaume Sabaté suchte man nach den besten Einzellagen der Region. Ziel war es, mit autochthonen Rebsorten zu arbeiten und Lagenweine zu erzeugen, die ein Höchstmaß an Terroir wiederspiegeln. In den ersten Jahren wurden die Weine im Barrique ausgebaut, schon vor bevor Eben Sadie in 2013 ausschied, hat Dominik zügig auf Fuder und Betontanks umgestellt. Die Weine haben dadurch noch an Eleganz und Finesse gewonnen. Sie vereinen die einzigartigen Gegebenheiten der Region Priorat mit einer fast burgundischen Eleganz

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