Farbe:
Leuchtendes Goldgelb mit hellen Reflexen
Nase:
Wow! Welch anziehende Nase! Der Integer Zibbibo duftet intensiv nach Steinobst, orientalischer Würze und Zitrusfrüchten. Getrocknete Kräuter schieben dahinter direkt druckvoll an. Das sorgt dann für mich in der Nase zu reifer Mirabelle, Pfirsich und Aprikose. Das bringt etwas überreife Khaki mit sich sowie Blutorange, Mandarine und Orange. Die Orange findet sich auch in ihren Blüten und kandierten Zesten wieder. Die Haut der Mandarine sowie Saft der Blutorange runden diesen Reigen an Aromen der Zitrusfrüchte ab. Blüten von Akazie, Mandel und Apfel wirken daneben mäßigend. In getrockneter Form finden sich Majoran, Oregano und Salbei wieder. Kurkuma und Safran setzen intensive Duftmarken ab. Dieser Ausflug ins Orient gelingt sensorisch hervor-ragend – gerade auch in Verbindung mit den voran gegangen Aromen. Grüne Walnuss und Walnussschale lassen grüßen. Erbsensprosse und Artischocke setzen noch einen vegetabilen Schlussakkord. Ein enorm vielfältiger und duftiger Wein.
Gaumen:
Mit Druck baut er sich am Gaumen auf. Bei aller Reminiszenz an seine Machart auf der Maische präsentiert er sich so sehr trinkfreudig, saftig und schlank. Ein wahres Phänomen. Er steht dabei voll auf der Frucht bei schlanken 11% Vol. Alkohol. Die breite Behäbigkeit der Maischegärung oder eine störende Oxidation sucht man vergebens. Alle Elemente sind perfekt aufeinander abgestimmt mit nur einem Ziel: ein schnell leeres Glas. Unterstützt wird er dabei durch eine feine Phenolstruktur, sanfte Tannine und reichlich Finesse. Er ist dabei knochentrocken und kerzengerade mit reichlich Ecken und Kanten. Seine Bitterstoffe sind elementar für den Spannungsbogen und den guten Trinkfluss. Im Nachhall kommen wieder reichlich Aromengruppen ins Spiel. Die orientalische Würze, die getrockneten Kräuter sowie die Zitrusfrüchte stechen dabei hervor.
Tasted in February 2025
Schweizer Käseplättli mit Früchtebrot
Risotto Milanese
Gebratenes Kalbskotelett mit Romanesco und cremigem Kohlrabi
Marco de Bartoli
Marco de Bartoli, das sind im Grunde zwei Weingüter: Samperi liegt in der klassischen Marsallaregion im Westen Siziliens und ist die Keimzelle des Unternehmens. Bukkuram (arabisch für „Herr der Weine“) heißt das Weingut auf Pantelleria, der kleinen Vulkaninsel 100 km südwestlich von Sizilien. Marco de Bartoli, in jungen Jahren Rennfahrer, war ein Energiebündel, der mit seinem Mut und seinem Engagement dazu beigetragen hat, dass Weine aus Sizilien heute eine ganz andere Wertschätzung erfahren, als noch vor 20 Jahren. Die Kinder Renato, Sebastiano und Gipi führen heute das Weingut im Sinne ihres Vaters fort. Sein Motto war frei nach Gaudi: „Originalität erreicht man, wenn man zu den Wurzeln zurück geht.“ So widmet sich das Weingut den autochthonen Rebsorten Grillo, Zibibbo, Catarratto, Lucido und Pignatello.