
- ITALIEN
- TOSKANA
Tenuta di Carleone
In der Toskana gibt es einen Winzer, der einen Sangiovese-Stil geprägt hat, der alle Eigenheiten und Vorzüge dieser Rebsorte in zeitlos klassische und unverwechselbare Weine verwandelt. Sein Name ist Sean O'Callaghan. Der österreichische Unternehmer Karl Egger gab ihm die Chance, ein Weingut ganz nach seinen Wünschen zu gestalten. Heute entstehen auf der Tenuta di Carleone Weine, die das Beste des klassischen Chianti Classico mit einer modernen Vision verbinden. Und O'Callaghan gilt selbst unter Toskanern als absolute Sangiovese-Koryphäe.
Sri Lanka – UK – Deutschland – Toskana
Sean O'Callaghan stammt aus einer englischen Familie, die in Sri Lanka Teeplantagen bewirtschaftete. Irgendwann zog die Familie mit dem jungen Sean zurück nach England, genauer gesagt nach Somerset, wo Seans Vater einen Weinberg anlegte. Sean interessierte sich für Wein, ging nach Geisenheim, um Weinbau zu studieren, kehrte aber nicht nach England zurück, sondern nahm nach dem Studium eine Stelle als Kellermeister auf dem Schlossgut Diel an, wo er einige Zeit blieb. Auf einer Italienreise lernte er den Besitzer des Weinguts Riecine in der Toskana kennen, verliebte sich in die Landschaft und nicht zuletzt in die Rebsorte Sangiovese und wurde für mehr als 20 Jahre der Weinmacher von Riecine. Er prägte in Riecine einen neuen Weinstil, der viel damit zu tun hatte, wie der Sangiovese früher hergestellt wurde. Es waren Weine, die der sortentypischen Säure des Sangiovese wieder mehr Raum gaben und sie mit Eleganz und Finesse verbanden.

CHRISTOPH RAFFELT
Sean O'Callaghan kreiert auf der Tenuta di Carleone unverwechselbare Sangiovese-Weine, die klassische Chianti-Elemente mit moderner Vision verbinden.

Die Tenuta di Carleone
2012 trat sein zukünftiger Arbeitgeber auf den Plan. Karl Egger ist ein erfolgreicher österreichischer Unternehmer, der ebenfalls seit langem so viel Zeit wie möglich in der Toskana verbringt und nun die Gelegenheit hatte, ein renovierungsbedürftiges Anwesen bei Radda im Herzen des Chianti zu erwerben. Hinzu kamen zwei verfallene Bauernhäuser, die Karl Eggers Schwester Kristine fortan renovieren ließ. Das rund 100 Hektar große Anwesen besteht aus bewaldeten Hügeln, kleinen Flüssen und fruchtbaren Ebenen. Dazwischen liegen etwa 30 Hektar Weinberge, hauptsächlich Sangiovese-Reben und einige Olivenbäume, von denen einige über 60 Jahre alt sind. Eigentlich war das Gut ein ganzer Weiler, der erstmals 1078 als Castiglioni erwähnt wurde. Ab 2012 begann also die Umsetzung einer Idee, mit Hilfe von biologischen und biodynamischen Prinzipien im Weinberg und einer Mischung unterschiedlicher Ausbaugefäße, dem teilweisen Einsatz von Rappen und langen Mazerationszeiten für ihre jeweiligen Terroirs idealtypische Sangiovese zu schaffen. Außerdem wurde ein neuer Weinberg mit Vermentino und Riesling (klar, Geisenheimer mit Diel-Erfahrung) angelegt, aus dem nun der Pianvecchio stammt, benannt nach einem nahe gelegenen Bauernhaus, das ebenfalls renoviert wurde. Die vorgefundenen Weinberge mit teils sehr altem Sangiovese-Bestand reichen von Radda innerhalb des ursprünglichen Chianti Storico bis hinüber nach Gaiole und repräsentieren Chianti Classico von hoch gelegenen Weinbergen, die bis auf 700 Meter liegen. Dort ist es nicht nur hügelig, sondern schon fast bergig mit viel frischem Wind.

Der Index zur Trockenheit, bzw. zur Süße des Weines berücksichtigt die gesamte Struktur des Weines und kombiniert dabei Restzucker, Säuregehalt und Alkoholgehalt. Es geht hierbei nicht um Laboranalysen, sondern um das subjektive Empfinden von Süße auf dem Gaumen. Die Daten stammen von den Weingütern selbst und werden bei unseren Verkostungen geprüft.
Trocken
Rein technisch gesehen nicht völlig trocken aber keine Süße auf dem Gaumen, eventuell etwas runderer Abgang
Mittlere Süße, insbesondere bei jungen Weinen. Teilweise reduziert sich die Süße mit dem Reifeprozess
Süßlicher Wein
Hohe Süße wie bei einem Vendages Tardive, jedoch ohne die durch die Edelfäule* verursachte Reichhaltigkeit
Die Vendages Tradives (Elsässer Spätlese), unterliegen strenger staatlicher Kontrolle. Bei den überreif geernteten Trauben muss das alkoholische Potential mindestens 15,3% betragen (118 Oechsle). Ein Zuckerzusatz (Chaptalisation) ist nicht erlaubt.
Zum Charakter der Grand Cru Rebsorten kommt hier der Zuckergehalt und die Konzentration durch die Edelfäule.
Bei der Sülection de Grains Nobles (Elsässer Trockenbeerenauslese), werden ausschließlich von Edelfäule befallene Trauben verwendet.
Das alkoholischen Potential muss mindestens 18,20% (134,8 Oechsle) betragen. Im Vergleich zu den Vendages Tardives sind die Weine noch wuchtiger und konzentrierter. Diese Meisterwerke der Winzerkunst bieten ein lang anhaltendes Geschmackserlebniss.
* Edelfäule (Botrytris cinerea) auch als Grauschimmel oder Edelfäulpilz bezeichnet ist ein Pilz der reife Weintrauben bei feuchtem und gleichzeitig warmen Herbstwetter befallen kann. Der Schimmelpilz perforiert die Schalen der Trauben und fördert damit die Verdunstung was zu einer Konzentration der Aromen des Weines führt. Außerdem verbraucht er wesentlich mehr Säure als Zucker und fördert dadurch die Süße des Mostes (bis zu 45% Zuckergehalt).