Farbe
leuchtend Zitronengelb
Nase
Rebholz’ Kastanienbusch 2023 ist der beste junge Jahrgang, den ich bisher von diesem Wein im Glas hatte. Er zeigt im Duft viel Würze, viel Gestein, blonden Tabak, dazu reife Zitronen, Blutorangen und Grapefruits mit Schalen, außerdem wirkt er leicht traubig, extraktreich und kräuterduftig mit Thymian, Nessel und Calendula.
Mund
Am Gaumen wirkt der Kastanienbuschwiederum recht saftig, fast süffig und offen mit weißfleischiger Frucht und Zitrusnoten. Die Säurestruktur ist typisch 2023 mit Großzügigkeit und Spannung zugleich. Zum Finale hin wird der Riesling zudem immer straffer mit leichtem Extrakt-Grip am Gaumen und überbordender Mineralität und Salzigkeit. Der Kastanienbusch wirkt kühl, aber überhaupt nicht abweisend, irgendwie filigran, trotz seiner Super-Power. Es ist ein großer Wein, das ist jetzt schon klar!
Tasted in August 2024
Wolfsbarsch in der Salzkruste mit Rosmarin und Zitronensauce (Fisch)
Hecht mit gelben Rüben, Spitzkohl, Anis und frischem Waldmeister (Fisch)
Risotto mit Frühlingslauch, Parmesan und Puffreis (vegetarisch)
Ökonomierat Rebholz
Die Geschichte der Familie Rebholz reicht weit ins 16. Jahrhundert zurück. Seinen heutigen Namen verdankt das Weingut Eduard Rebholz, der den Titel des Ökonomierats inne hatte. Der studierte Forstmann war es auch, der damals gegen den Zeitgeist von künstlich gesüßten Tropfen die Idee des ungeschönten „Naturweins“ setzte. Heute führt sein Enkel Hansjörg Rebholz die Idee von konsequent trockenen Weinen entschlossen fort. Seine Weine, die in ihrer Jugend oft noch unzugänglich wirken, zeichnen sich durch ein hohes Entwicklungspotenzial aus und brauchen demnach Zeit, um ihre ganze Klasse zeigen zu können. Gerade die Toplagen „Kastanienbusch“ und “Im Sonnenschein“ beweisen die eindrucksvolle Spitzenstellung dieses traditionsreichen Hauses.