Farbe:
Leuchtendes Goldgelb mit zartgrünen Reflexen
Nase:
Eine sehr würzige, markante Nase erwartet einen im Glas. Sehr wohl ist die Rebsorte hier deutlich zu erkennen, wenn auch viel leiser oder atypischer als bei vielen Exemplaren. Dafür strahlt er Ruhe aus und macht einen stolzen Eindruck. Fernab von Frucht und Glamour. In der Tiefe des Weines liegt seien große Stärke. Nimmt man einen kräftigen Zug der Nase offenbart sich diese vertikale Art enorm. Für mich offenbart er eine sehr erwachsene Dosis an Kräuterfrische. Melisse, Thymian, Salbei und Minze. Weißer Pfeffer sowie etwas Kardamom kommen ergänzend hinzu. Seien Frucht ist subtil, wenn auch enorm wichtig. Bergamotte und Kaffir-Limette stechen dabei hervor. Seriös, ansprechend, ehrlich.
Gaumen:
Und genau so macht er am Gaumen weiter. Ein satter Auftritt, ähnlich der österreichischen Nationalmannschaft bei der EM 2024. Mit ähnlich viel Tiefe wie in der Nase und einer sagenhaften Länge breitet er sich am Gaumen aus. Eine feine Schärfe umgibt ihn dabei. Strukturiert und dicht, ohne üppig zu wirken. Im Gegenteil. Seine Struktur ist eher ausgezerrt und vertikal einzuordnen. Die Frucht spielt auch hier eine unterordnete Rolle, dafür wirkt er haptisch beindruckend und brilliert mit seiner Energie. Das vibriert am Gaumen und möchte gefühlt nie aufhören.
Tasted in July 2024
Panierte Seezunge mit Beurre Blanc und cremigen Mairübchen
Ravioli mit Kürbis und Salbei
Burrata mit gegrillten Trauben und Basilikum
Johannes Zillinger
Der Winzer Johannes Zillinger gehört zur Avantgarde der österreichischen, vor allem aber der Weinviertler Weinszene. Er profitierte davon, dass sein Vater das Weingut bereits 1984 auf biologische Bewirtschaftung umgestellt hatte. Mit der Übernahme des Weinguts im Jahr 2012 hat er den Weg in Richtung Biodynamie fortgesetzt, vor allem aber die Arbeit im Keller revolutioniert.