Cuvée Louis, Brut Nature Millésime
Farbe
Goldgelb mit bernsteinfarbenen Reflexen und feinem Mousseux
Nase
Sollte man das Glück haben, die 1996er Cuvée Louis Tarlant ins Glas zu bekommen, dann öffnet sich diese mit einer fast irritierenden Frische. Dieser Champagner soll knapp 30 Jahre alt sein? Never ever … Dass er eine gewisse Reife in sich trägt, merkt allerdings schon. Da finden sich Noten von Orangenteig und leicht gerösteten Nüssen, gleichzeitig jedoch ein frischer zitrischer und zestiger Duft, etwas Jod und eine frische Meeresbrise, dann weiße und auch rote Beeren, aber auch Softaprikosen und reife gelbe Äpfel. Es ist ein Wechselspiel zwischen Jugend und Reife, die betörend wirkt, weil sie wie aus einem Guss erscheint.
Gaumen
Dieser „eine Guss“, diese vollkommen wirkende Balance aus Noblesse und jugendlichem Ungestüm, aus Finesse und Kraft ist absolut mitreißend. Hier hat man wieder die Zesten, die Zitronenkerne, das Salzige, dort das Kandierte, die Patisserie und die Anklänge von Bienenwachs. Hier wirkt die Säure so frisch wie am ersten Tag (wobei die Säure damals so krass gewesen sein soll, dass nach der Probe der Vins Claires selbst bei einem gestandenen Champagne-Winzer das Zahnfleisch rebelliert hat), dort zeigt sich eine cremige Eleganz. Hier hat man vor allem zu Beginn die typischen Attribute eines gelbtönigen Chardonnays, dort dann vor allem mit zunehmender Wärme auch immer mehr Pinot-Charakter mit roten Tönungen. All das fügt sich am Gaumen zusammen wie ein Puzzle und bildet schnell eine Einheit. Wenn man nur noch einen letzten Schluck im Glas hat, offenbart sich schließlich die Reife des Champagners mit feinen Nuancen von Walnüssen, Zimt und einem Anklang von bestem Fino. Diese Cuvée dürfte schon immer herausragend gewesen, mit dem Alter aber immer noch besser geworden ist sein und hat konsequenter Weise erst das Licht der Welt erblickt, als die Tarlants das Gefühl hatten, das jetzt alles passt und die Cuvée das Zeug hat, zur Legende zu werden.
Verkostet im Mai 2025
Tartelette mit Pfifferlingen, Steinpilzen, Nelkenschwindligen und Vin Jaune (vegetarisch)
Gnocchetti sardi mit Mönchsbart, Zitrone und Carabinero (Meeresfrüchte)
Hechtklöße mit Champagner-Krebs-Sauce (Fisch)
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Tarlant
Die Geschichte der Tarlants als Winzerfamilie geht bis in das Jahr 1687 zurück. Jetzt stehen Benoît Tarlant, zuständig für Weinberge und Keller, und seine Schwester Melanie, die sich um Marketing und Export kümmert, in der 12. Generation an der Spitze und leiten die Geschicke des Hauses. Die Weinberge verteilen sich auf 55 Parzellen mit einer jeweils ganz einzigartigen Bodenstruktur und einem individuellen Mikroklima. Kalk, Mergel, Sand und Kieselsteine prägen in ganz unterschiedlichen Mischverhältnissen die Böden. Um möglichst terroirspezifische Champagner zu erhalten, wird jede Parzelle einzeln gepresst und vinifiziert. Auf eine malolaktische Vergärung wird verzichtet. Die Champagner reifen dann durchschnittlich für fünf Jahre auf der Hefe, die großen Lagen-Champagner bis zu 16 Jahre. Um die Ursprünglichkeit der Weine zu erhalten, wird die Dosage nur sehr sparsam eingesetzt.




















