Informationen zum Wein
Als dieser Champagner 1988 erstmals veröffentlich wurde, hieß er Vieille Vigne de Cramant. Da die Larmandiers aber ständig Cramant erklären mussten, weil es als Crémant verstanden wurde, haben sie diesen Einzellagenwein irgendwann umbenannt, der Parzellenname dieser Cuvée lautet nämlich Bourron du Levant. Levant bedeutet Osten, und die Weinbergsparzelle profitiert von den ersten Sonnenstrahlen am Morgen. Die alten Rebstöcke sind zwischen 56 und mehr als 80 Jahren alt. Die Trauben werden sanft gepresst, der Saft wird leicht geklärt und kommt dann direkt ins Holz. Die alkoholische und die malolaktische Gärung beginnen spontan in Stockinger-Fässern und -Fudern. Die Weine reifen im ersten Jahr auf der Hefe, ohne dass sie gefiltert oder geschönt werden. Die Tirage findet im Juli statt. Es gibt keinen Verschnitt mit anderen Jahrgängen und mit anderen Terroirs. In den Flaschen reift der Champagner sieben oder acht Jahre sur lattes. Jede Flasche wird sechs Monate vor ihrer Freigabe von Hand degorgiert. Die Dosage liegt bei 2 Gramm.
Farbe
goldgelb mit sehr feinem Mousseux
Nase
Von allen Weinen, die man bei Larmandier-Bernier findet, ist der Vieille Vigne der Opulenteste. Das liegt am Terroir von Cramant und der langen Reife des Weines. Der Wein verfügt über eine beeindruckende Substanz an Festigkeit, Tiefe und Opulenz, die aber immer strukturiert wirkt, als wäre sie in eine bestimmte Form gegossen. Es duftet verführerisch nach reifen und teils sogar getrockneten Aprikosen, nach Mirabellen und Birnen, Kamille und Heublumen, Brioche und Karamell mit Eichenholz und Vanille. Dazu gibt es einen Hauch Virginia-Tabak, Kardamom und kühles Gestein.
Gaumen
Am Gaumen ist das ein köstlicher, verschwenderischer Champagner. Die Fruchtintensität ist fantastisch, ohne üppig zu wirken. Tatsächlich macht die Säurestruktur sie fast schwerelos. Hier gibt es Noten von Hefe, Honig, Ingwer und Kardamom, von jeder Menge reifer Steinfurcht und einer Mischung aus Zitronen, Kumquats und Grapefruits. Das wirkt so intensiv, so cremig und so weinig, als wäre man irgendwo in Puligny-Montrachet, nur dass die lange Lagerung dem Champagner ein sehr feines und zugleich prägendes Mousseux verleiht. Zudem sorgt der Kreideboden nicht nur für den notwendigen Säurenerv, sondern auch für die mineralische Vibration. Trotz aller Fülle ist der Wein ungemein präzise und komplett. Ein faszinierender Blanc de Blancs.
Verkostet im April 2023
- Filet und Farce vom Kalb im Blätterteig in Champagnersauce und Trüffelsud(Fleisch)
- Seezunge und Kaisergranat mit glasiertem Chicorée und Beurre blanc(Fisch)
- Junger Waller mit gedämpften Gelben Rüben, Pollen und Holunder(Fisch)
Larmandier-Bernier
Rund um die Gemeinden Vertus, Cramant, Chouilly, Oger und Avize baut die Familie Larmandier die Trauben für ihre Champagner an. Pierre Larmandier und seine Frau Sophie setzen auf spontane Vergärung mit natürlichen Hefen. Jedes Jahr, jede Lage und damit jedes Fass haben damit ihre ganz eigene Hefe. Das Ergebnis ist absolut authentisch und faszinierend. Statt Einfalt findet sich Vielfalt in den Grundweinen und im Champagner. Jede Lage wird einzeln für ein Jahr im Barrique oder im Fuder ausgebaut. Danach reifen die Flaschen für mehrere Jahre im Keller. Die Dosage ist bewusst niedrig gehalten und liegt zwischen 0 und 4g/l, um die unvergleichliche und puristische Mineralität zu erhalten. Frische, Authentizität und präzise Mineralität sind die Markenzeichen der Champagner aus dem Hause Larmandier-Bernier.