Farbe:
Leuchtendes Strohgelb mit leichter Trübung und hellen Reflexen
Nase:
Der Riesling ist getragen von Aromen getrockneter Gräser und Kräuter. Wildblumenwiesen, Heu sowie Wildkräuter und Majoran stechen dabei hervor. Er schwankt zwischen fruchtigen-floralen und nussig-oxidativen Nuancen. Gehackte Mandeln und Hefegebäck ragen dabei heraus. Warme Quitte, kandierter Ingwer, gegrillte Ananas und Pfirsich bilden eine zumindest in Teilen sehr ungewöhnliche Riesling-Frucht. Er zeigt sich dabei sehr puristisch, reduktiv und natürlich. Die Gäraromatik samt Hefekontakt sowie eine bewusste Oxidation des Mostes ist hier sensorisch zu erkennen. Der Wein ruht absolut dabei in sich und strahlt dies enorm erhaben und langwierig aus.
Gaumen:
Diese Eindrücke unterstreicht er für uns mit dem ersten Schluck. Der Riesling 120 N.N. aus 2023 steht füllig und druckvoll im Glas. Er ist stoffig und auf angenehme Weise fordernd. Seine Phenolstruktur bildet dabei den roten Faden. Die Säure dahinter ist pro-aktiv und fördert durch Kontrast die hefigen, nussigen Aromen. Gleichzeitig ordnet sich die Säure auch dem phenolischen Eindruck unter. Die Frucht bleibt im Hintergrund, während seine etherische Seite in den Vordergrund tritt. Gartenminze, Melisse und Zitronenthymian neben Zitronengras kommen dadurch zur Geltung. Trotz aller Struktur und Haptik sorgt dies für Frische.
Tasted in January 2025
Quinoa-Bratlinge mit Gurken-Raita
Saiblings-Tartar mit Pistazienkernen, roten Zwiebeln und frischer Minze
Sellerie-Carpaccio mit gerösteten Mandeln und Petersilien-Pesto
Odinstal
Das Wachenheimer Odinstal liegt auf einer Höhe von bis zu 350m und ist damit die höchste Einzellage der Mittelhaardt. Die dadurch bedingten etwas kühleren Temperaturen lassen die Trauben auf kleiner Flamme ausreifen. Dadurch entstehen sehr filigrane, subtile Aromen. Die Weinberge werden seit Anfang der 90er Jahre ökologisch bewirtschaftet, seit 2006 biologisch-dynamisch. Johann Ludwig Wolf, Bürgermeister von Wachenheim, erbaute das Weingut Odinstal Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Familie Hensel erwarb das Weingut 1998 und setzt zusammen mit dem kongenialen Betriebsleiter Andreas Schumann seitdem kompromisslos auf Qualität und Authentizität. Die geologischen Verwerfungen durch den Vulkanausbruch am Pechsteinkopf haben dazu geführt, dass auf kleinstem Raum die Böden wechseln vom mineralreichen Basalt zu Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper.