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Das Weingut Pranzegg ist benannt nach dem Ansitz, auf dem Martin Gojer seit 2009 seine Weine als Abbild ihrer Herkunft, des Jahrgangs und der Lebensweise der Familie produziert. Oberhalb des Bozener Talkessels werden die Anlagen Gojers biodynamisch von Hand bewirtschaftet und auch im Keller ist weniger mehr: Lange Gärung sowie lange Reifezeiten auf der Vollhefe unter Zugabe nur geringer Mengen Schwefel zeichnen die Weine aus, die stets ungeschönt und ungefiltert gefüllt werden.

 

Der GT von Pranzegg aus 100% Gewürztraminer wurde früh geerntet und mit den Füssen getreten, bevor er für fünf Tage ohne Temperaturkontrolle auf der Maische lag. Spontan mit einem Teil der Kämme vergoren lag er sechs Monate in gebrauchten Tonneaux aus Kastanienholz, bevor er bis zum folgenden Oktober ins Beton gelegt wurde.

 

Farbe:

Seidenmattes Orange mit leuchtenden Reflexen.

 

Nase:

Die Nase startet mit dem Kompositum ‚Gewürz‘ und legt die ersten Akzente auf ebendiesen Teil des GT’s, des Gewürztraminers, der so nicht aufs Etikett darf, weil: Vino Bianco. Muskatblüte, frisches Hefegebäck samt Zitrus-Guss und etwas heller Tabak skizzieren die initiale Aromatik, bevor es hinter den markanten Aromen zaghaft zu traminern beginnt: Orangenzesten, getrocknete Mandarinen, etwas Heublumen nebst Kastanienhonig geben ihm fruchtfidelen Rückenwind ohne dabei laut oder gar naßforsch zu werden.

 

Mund:

Im Antrunk zeigt er sich enorm diszipliniert dank seines Ausbaus auf den Schalen, der Maische, der er nicht nur seine aromatische Komplexität, sondern auch die feinen, anregenden Gerbstoffe zu verdanken hat. Diese geben dem von Hause aus säurearmen GT zusätzliche Frische, Trinkfluss und Vibration. Eine Tasse frisch gebrühter Darjeeling, eine Scheibe salzgebutterter Toast samt Orangenmarmelade nebst Blumenbouquet im Bildhintergrund umreissen ihn aromatisch, die floralen Exzesse spielen sich nahezu unbeobachtet im Nebenraum ab. Der GT beweist ein ums andere Mal, dass der Ausbau auf der Maische die Waffe der Wahl bei dieser Rebsorte ist und stets zu neuen, individuellen und zu Tisch höchst spannenden, weil eigenwilligen Interpretationen ermöglicht.

Verkostet im Juli 2023

Author Sebastian Bordthäuser
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:

Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.

  • Gegrillter Fenchel auf Ziegenkäse Creme mit Walnuss und Orangenabrieb
    (Gemüse & Vegetarisch)
  • Gebratene Meeräsche auf Salat von Orangen, Fenchel, schwarzen Oliven und Kapern
    (Fisch)
  • Kaninchen aus dem Ofen mit Süßkartoffeln, Clementinen und Sternanis
    (Wild)
Author Sebastian Bordthäuser
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:

Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.

Pranzegg

Pranzegg ist ein kleiner Weinhof an den Steilhängen oberhalb von Bozen in Südtirol. Die Umstellung auf den Bioanbau war und ist die logische Konsequenz der Lebenseinstellung der gesamten Familie. Martin Gojer schwimmt eigenwillig, ohne viel Aufhebens gegen den Südtiroler Mainstream. Der junge Winzer ist seit 2009 für Anbau und Ausbau verantwortlich. Durch viel Gespür und Sensibilität im Weinberg und Keller entstehen eigenwillige, tiefgründige Weine, welche den Boden, den Jahrgang und die Idee des Winzers widerspiegeln. Besonders die heimischen Rotweinsorten Vernatsch und Lagrein liegen Martin Gojer am Herzen. Sie werden spontan und sehr langsam vergoren, im großen Holzfaß ausgebaut und ohne Schönung und Filtration abgefüllt. Martin Gojers Weine sind voller Lebendigkeit, die genau das erfüllen, was man von gutem Wein erwartet: schon nach dem ersten Glas, Lust auf weitere.