Informationen zum Wein
Der Wein stammt von 0,15 Hektar in der Lage Le Chapitre in direkter Nachbarschaft zum Clos du Roy in Chenôve im Westen und Montre Cul im Osten. Die Lage ist zwar seit dem Mittelalter bekannt, aber erst kürzlich in die Appellation Marsannay aufgenommen worden. Der Weinberg befindet sich in biologischer Bewirtschaftung auf einem Boden aus rotem steinigen Lehm und sandigem Boden auf Comblanchien-Kalkstein. Außerdem finden sich hier grèzes litées, sandiger und kiesiger Schutt. Nach Entrappung, kühler Vorvergärung und Spontanvergärung wird der Wein langsam auf der Feinhefe über 18 Monate in 228-Liter-Barriques (vor allem von François Frères) mit einem Neuholzanteil von 20 bis 30% ausgebaut.
Farbe
sattes Kirschrot
Nase
Der Marsannay »Le Chapitre« lässt keinen Zweifel daran, dass der Wein aus einer vergleichsweise kühlen Ecke stammt. Es duftet leicht herb nach knackiger Waldfrucht mit Blättern und Laub. Dazu kommen Noten von Minze, Verbene und etwas Lorbeer, umrahmt von etwas Holz und Tabak, aber auch von roten und violetten Blüten.
Gaumen
Am Gaumen findet man leicht herbe Noten, die dem Wein einen eigenen Charakter verleihen. Diese mischen sich jedoch mit mehr reifer Frucht und Extraktsüße, als erwartet. Der Wein wird geradezu charmant, bleibt gleichzeitig aber fest im Tannin, wirkt steinig, durchaus druckvoll und ernsthaft in seiner Struktur.
Verkostet im Juli 2024
- Geflügelterrine mit Landbrot(Geflügel)
- Karpfen im Rotwein mit Quatre Épices(Fisch)
- Saure Nieren mit Pinot und Rosmarin(Fleisch)
Charlopin Tissier
Der Name Charlopin ist nicht ganz unbekannt im Burgund. Philippe Charlopin erzeugt in Gevrey-Chambertin Weine aus einem beeindruckend vielfältigen Lagen-Portfolio. Sein Sohn Yann hat einige Jahre mit ihm zusammengearbeitet, bevor er mit seiner Frau Justine Tissier 2013 ein eigenes Weingut gründete. Die beiden erzeugen vor allem aus kühlen Lagen in Marsannay und Umgebung Weine, besitzen aber auch Parzellen in Vosne-Romanée, Gevrey-Chambertin oder beispielsweise in Pernand-Vergelesses. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Pinot Noir, der bei Charlopin-Tissier eine besonders lange kühle Vorvergärung erhält und immer komplett entrappt wurde. Obwohl die beiden einen vergleichsweise hohen Neuhol-zanteil einsetzen, wirkt das Holz immer elegant und tragend, nie aufdringlich. Hier entstehen sehr klassische Weine, die keiner Mode folgen. Sie entwickeln sich langsam, aber stetig und benötigen viel Luft und Zeit, bevor sie von innen zu leuchten beginnen.