Riesling Alte Reben "Auf der Mauer"
Information zum Wein
Der Riesling steht in steilen Terrassenlagen an der Hessischen Bergstraße in der Nähe von Bensheim. Die alten Reben wurzeln in verwittertem Granit. Es ist reiner Granitgrus mit viel Skelett mit einem ausreichenden Anteil an Feinerde. Die spontane Gärung und der Ausbau erfolgten im Edelstahl, wo der Riesling lange auf der vollen Hefe ruhte. Weil der Wein unfiltriert gefüllt wurde, eine leichte Trübung aufweist und durch die minimale Schwefelung möglicherweise nicht dem erwarteten Aromenprofil der Prüfungskommission entsprach, ist es ein Starkenburger Landwein geworden.
Farbe
helles Gold
Nase
Manche Ecke an der Hessischen Bergstraße kann einen landschaftlich stark ans Elsass erinnern. Dieser Riesling tut es auch. Es ist die Mischung aus Fülle und gleichzeitiger Finesse, die das Duftbild prägt. Zudem wird schnell klar, dass es ein Naturwein-Chamäleon ist, dass sich immer wieder verändert. Was man aber festmachen kann, sind die Noten von reifen, teils mürben Äpfeln, Birnen und Quitten, verbunden mit Wachs, Jasmin und weiteren Blütennoten.
Gaumen
Am Gaumen wird man überrascht, weil der Riesling trotz der Reife, die er in der Nase offeriert, komplett trocken wirkt. Außerdem ist er mit 11,5 % Vol. sehr dezent im Alkohol. Das könnte ihn mager werden lassen, doch das ist er nicht. Er wirkt schlank, aber mit Kraft und einer guten Portion Extrakt ausgestattet, zeigt er ein gutes Volumen, durchdrungen von einer lebendigen Säure. Aromatisch führt der Riesling die Mischung aus Kernobst und Wachs fort – unterstützt von mundwässernder Salzigkeit im dichten und doch transparent wirkenden Finale. Karaffieren lohnt sich.
Verkostet im Dezember 2023
- Bouchot-Muscheln in einer Wirsing-Papilotte mit Ingwersahne(Meeresfrüchte)
- Forelle mit Mandeln, Zitrone und Petersilie(Fisch)
- Pad Thai(Meeresfrüchte)
Barnert & Drewitz
Eric Barnert ist Doktor der Geologie und hat ein bemerkenswertes Buch über das Terroir der Bergstrasse geschrieben. Götz Drewitz dürfte den Kunden von Vinaturel als langjähriger Mitarbeiter bekannt sein. Seit 2021 bewirtschaften die beiden 0,5 ha an der Hessischen Bergstraße. Alles in Handarbeit und ohne Einsatz von Traktoren oder anderen schweren Geräten. Nur mit Akku-Buckelspritze und Akku-Sense. Es sind steile und terrassierte Lagen, mit alten Rebstöcken, die anderen Winzern zu mühselig zu bewirtschaften sind und zu wenig Ertrag abwerfen. Das Terroir ist -typisch für die Bergstrasse- vielfältig, überwiegend Granit aber auch Diorit, teilweise mit Löss und Flugsand im Oberboden Die Weine werden im Keller des renommierten Schloss Schönberg ausgebaut. Wie im Weinberg, wird auch im Keller so wenig wie möglich eingegriffen. Das Ziel sind authentische Weine mit Charakter, die ihr Terroir widerspiegeln.