Farbe:
Leuchtend helles Strohgelb, leicht grüne Reflexe
Nase:
Die Nase des 2020 Terre de Pierre mutet steinig und floral an. Er weist reichlich Noten von nassen Steinen sowie ein wenig Feuerstein auf. Weiße Blüten verleihen dazu bindenden, zarte Elemente. Akazie, Apfel- sowie Mandelblüte. Gehackte Mandeln und ein Hauch Mandelzopf kommen mir direkt im Anschluss in den Sinn. Pfirsich, Litschi sowie Ananas und Mirabelle kommen zurückhaltend zur Geltung, aber die zarte Frucht passt wunderbar zu diesem zurückhaltenden Wein. Wiesenblumen und etwas Heu sowie Mürbeteig runden ihn ab.
Gaumen:
Im Antrunk wirkt er dann, wie zu erwarten, kühl und klar. Ähnlich eines Gebirgsbaches fließt er rein und zielstrebig voran. Steinig, mineralisch und präzise. Dabei weist er salzige Geschmacksbilder auf und lebt von einer feinen Säurestruktur. 2020 Terre de Pierre folgt absolut einem roten Faden. Die Frucht kommt nur sehr zart zur Geltung. Er profitiert von der Haptik, dem Mundgefühl und seinem glasklaren Ausdruck. Ein Wein mit viel Platz für seine Speisenbegleiter.
Verkostet im Januar 2022
- Carpaccio von der Jakobsmuschel mit Wakame-Algensalat und Zitronengel(Meeresfrüchte)
- Gegrillter Pfirsich mit dicken Bohnen, Feta und gerösteten Mandelsplittern(Gemüse & Vegetarisch)
- Lauchterrine mit Rochenflügel, Lollo Rosso mit Himbeeressig-Dressing(Fisch)
Luneau-Papin
Die Domaine Luneau-Papin gehört zu den großen Erneuerern im Nantais, wo die Muscadet-Weinbaugebiete zu finden sind. Mit ihrer in den 1990er Jahren neu gegründeten Domaine, die jedoch Wurzeln bis ins frühe 18. Jahrhundert hatte, gehörten Pierre Luneau und Monique Papin damals zu jener kleinen Bewegung, die das Potential der Rebsorte Melon de Bourgogne als Terroir-Übersetzer erkannten und es mit biologischem und später biodynamischem Anbau förderten. Die Weine, die heute von ihrem Sohn Pierre-Marie und dessen Frau Marie vinifiziert werden, zeigen exemplarisch, wie textur- und strukturstark Melon de Bourgogne sein kann, wie gut die Rebsorte reift und welche Fülle an Ausdrucksmöglichkeiten sie besitzt. Luneau-Papin besitzt dafür ein exzellentes Lagenportfolio mit einer Mischung unterschiedlichster Bodenstrukturen und mit alten Rebstöcken, die teils schon in 1940er Jahren gepflanzt wurden.