Der Tonsur stammt aus der Lage Oberplatten im Ritten. Der Mischsatz liegt an der Grenze von alpinem und mediterranem Klima auf vulkanischen Böden und besteht zu rund zwei Dritteln aus Müller-Thurgau, den Rest bestreiten Weißburgunder, Chardonnay sowie Silvaner. Die Trauben wurden knackig gelesen und mit 50 % Kämmen gemeinsam eingemaischt. Nach sechstägiger Maischegärung im Beton wird er einmal abgezogen und liegt anschließend bis April im Beton auf der Hefe. Dann wird gefüllt und ab Juni geht’s in den Verkauf.
| Region | Südtirol |
|---|---|
| Rebsorten | Pinot Blanc/Weißburgunder |
| Volumen in ml | 750 ml |
| Herstellerangaben | Weingut Pranzegg, Kampennerweg 8, 39100 Bolzano / Italy |
Analysewerte
| Alkoholgehalt | 11.5 % |
|---|---|
| Süße | 1 |
| Ungeschwefelt | Ja |
| Allergene | Enthält Sulfite |
Farbe:
Strohgelb mit leicht orangenen Reflexen und seidenmattem Schimmer.
Nase:
Der 2023 Tonsur von Marion & Martin Gojers Pranzegg zeigt sich in der Nase zunächst verhalten und gemahnt zu Ruhe: Abwarten ist das Motto, nicht allein beim Zechen, sondern auch bei der Weinbereitung. So erzählt er in ruhigem Ton von der Maischestandzeit und vom Hefelager, bis er beginnt, von Frucht zu plaudern: Von angeschnittenen gelben, wachsigen Äpfeln, Orangenblüten und gehackten süßen Mandeln, dazu kommen milde Küchenkräuter wie Kerbel und Melisse.
Mund:
Supersaftiger Antrunk mit cremigem Schmelz und pudrigem Grip am Gaumen. Haptik, Struktur und Extrakt sind die dringlichen Themen dieses Weines, der auf überflüssigen fruchtigen Zierrat verzichtet. Alles wirkt straff und grad gescheitelt, Frucht und florale Noten zeigen sich vornehmlich retronasal im Extrakt. Die feine Phenolik steuert einen aromatischen, wohlig warmen Bass dazu und lässt den Kelch hochfrequent nachschenken.
Verkostet im April 2025
Gegrillter Lauch in Zitronen-Beurre-blanc und gerösteten Mandeln
Scholle mit Zitronenbutter und geröstetem Speck
Gebackenes Stubenküken mit Zitronen-Rauchmandel-Minz-Gremolata
Pranzegg
Pranzegg ist ein kleiner Weinhof an den Steilhängen oberhalb von Bozen in Südtirol. Die Umstellung auf den Bioanbau war und ist die logische Konsequenz der Lebenseinstellung der gesamten Familie. Martin Gojer schwimmt eigenwillig, ohne viel Aufhebens gegen den Südtiroler Mainstream. Der junge Winzer ist seit 2009 für Anbau und Ausbau verantwortlich. Durch viel Gespür und Sensibilität im Weinberg und Keller entstehen eigenwillige, tiefgründige Weine, welche den Boden, den Jahrgang und die Idee des Winzers widerspiegeln. Besonders die heimischen Rotweinsorten Vernatsch und Lagrein liegen Martin Gojer am Herzen. Sie werden spontan und sehr langsam vergoren, im großen Holzfaß ausgebaut und ohne Schönung und Filtration abgefüllt. Martin Gojers Weine sind voller Lebendigkeit, die genau das erfüllen, was man von gutem Wein erwartet: schon nach dem ersten Glas, Lust auf weitere.
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