Farbe:
dunkles Purpur
Nase:
Während andere mit dem schwierigen Jahrgang 2014 in der Toskana zu kämpfen hatten, scheint Luca d’Attoma über den Dingen zu schweben. Sein Cabernet Franc beweist dies auf eindrucksvolle Weise. Wer einen Cabernet Franc von der Loire erwartet, möge bitte weitergehen. Dieser hier ist zu vergleichen mit einem Cabernet Franc aus St. Émilion in wärmeren Jahren. Der schon in der Farbe dunkle Cabernet zeigt auch aromatisch auf der dunklen Seite seine Macht. Jetzt, noch jung, bietet er viel Eichenholz und Zeder als Rahmen einer satten Cassis- und Kirschfrucht, die von flüssiger Schokolade und etwas geriebenem Stein begleitet wird.
Mund:
Am Gaumen trumpft der Cabernet groß auf. Er öffnet sich wie ein abendliches Schauspiel in einem Amphitheater. Nacheinander treten die Protagonisten auf, während im Hintergrund die Grillen zirpen und einen eine warme Brise umschmeichelt. Der Wein zeigt viel Volumen und hat eine immense Tiefe. Die Frucht ist noch absolut jung und primärfruchtig, dabei aber o satt reif, dass man Angst hat, dass einem der Saft wieder aus dem Mund laufen könnte. Neben der Wärme der Frucht und der immensen Kraft, die einen zunächst überwältigt, betritt jemand die Bühne, der zunächst als Nebendarsteller fungiert hat, im Laufe des Stückes jedoch immer wichtiger wird. Die Säure bahnt sich ihren Weg, bleibt immer drahtig und schlank, dabei Aufmerksamkeit einfordernd, und schafft es schließlich, alle Darsteller miteinander zu verbinden. Das ist mehr als bemerkenswert.
Tasted in March 2017
- Geröstete Bresse-Taube mit frischen Bohnen und geräuchertem Schinken(Geflügel, Hülsenfrüchte, Taube)
- Kartoffel-Emulsion mit Trüffeln nach Jean-Georges Klein (vegetarisch)(Trüffel, Gemüse & Vegetarisch, Kartoffel, Vegetarische Gerichte)
- Weißer Thun und Kobe-Beef mit frischem Kimchi sowie einer Emulsion von Yuzu und brauner Butter(Fisch, Fleisch)
Duemani
Luca D‘Attoma gehört zu den ganz großen Stars der italienischen Weinszene. Als önologischer Berater vieler Betriebe in ganz Italien hat er sich einen exzellenten Ruf weit über das Land hinaus erworben. Seit der Jahrtausendwende bauen er und seine Partnerin Elena Celli im Örtchen Riparbella bei Bolgheri ihre eigenen Weine an. Wie in der Form eines Amphitheaters schmiegen sich die Rebberge in die Landschaft. Die Natur hat hier wie von Meisterhand drei unterschiedliche Lagen geformt. Ganz oben sind die Böden am nährstoffreichsten, wie geschaffen für Cabernet Franc. Am Fuße des sanften Hügels in der kleinsten Parzelle wächst Syrah auf steiniger, fast schon ausgedörrter Krume. Die Lage in der Mitte ist Merlot vorbehalten. Die Intensität und die Essenz der Weine von Duemani beweisen eindrucksvoll, dass dem biodynamischen Weinbau, die Zukunft bei den Topgewächsen gehört.