Der Rubatsch stammt zu zwei Dritteln aus der gleichnamigen Lage in Terlan, das letzte Drittel stammt von der Lage Seehof in Kaltern. Der Rubatsch ist ein Südwesthang auf 250 m Meereshöhe mit sandigem Boden auf Porphyrverwitterun-Gesgestein. Die Lage Seehof liegt ebenfalls auf 250 m Meereshöhe mit Seeblick und lehmigem Kalkschotter als Untergrund. Die Partien vom Rubatsch bringen Feinheit und Eleganz, die Partien vom Seehof geben dem Wein Kraft und Struktur.
Die Trauben vergären spontan mit eigenen Hefen auf der Maische im im Holzbottich, der Tresterhut wird während der zweiwöchigen Mazerationszeit für eine behutsame Extraktion von Farb- und Gerbstoffen täglich untergetaucht. Nach 16 Monaten Reifung im Barrique (1:5 Neuholz) wird der Wein geschönt und ungefiltert gefüllt.
Farbe:
Purpurrot mit schwarzem Kern, nahezu blickdicht.
Nase:
Der 2021 Rubatsch von Manincor schiebt alle Lagrein-Regler auf Maximal-Ausschlag: Aus dem Glase strömen die typischen Aromen nach Brombeeren, Zwetschgen und Maulbeeren, herb konturiert durch Holunderbeeren und Granatapfel. Süßholz, weißer Pfeffer und schwarzer Kardamom ergänzen den fruchtigen Reigen und werden getoppt von ein paar schwarzen Nüssen nebst dezent rauchigen Akzenten in der Kopfnote. Hier bleiben keine Fragen offen.
Mund:
Animierend herb ist der Lagrein im Antrunk gesteuert über seine distinktiv aromatischen Bitterstoffe, die an hochprozentige Hochlandschokolade erinnert. Die Gerbstoffe des Lagrein sind domestiziert durch den geschickten Ausbau im Holz, was ihm seine röstig rauchige Komponente beschert. Extraktreich mit dunkler Frucht wird der Auftritt am Gaumen choreografiert von der orchestralen Säure, die den Laden zusammenhält und subtil auf dem Off agiert. Ein mürber, hochkomplexer Lagrein mit mutig herbem Profil für die Liebhaber markanter Rotweine.
Tasted in July 2023
- Crostini mit Oliventapenade(Gemüse & Vegetarisch)
- Waller im Speckmantel im Holunder-Fond mit Lorbeer und Tasmanischem Pfeffer(Fisch, Fleisch)
- Rehgulasch mit Knöpfle und Gurkensalat(Wild)
Manincor
Hat man vor Jahren die Trauben noch bei der Genossenschaft abgeliefert, so ist sich Graf Goëss-Enzenberg der Qualität seiner Weinberge bewusst geworden und hat den Entschluss gefasst, die Weine selbst zu keltern. Und die Qualität seiner Weine hat ihm Recht gegeben. Manincor hat sich zu den absoluten Top-Betrieben in Südtirol gemausert, der mittlerweile weit über die Landesgrenzen in Europa und der restlichen Welt einen exzellenten Ruf genießt. Unter dem neuen Weingutsdirektor, Helmuth Zozin, der 2008 die Leitung des Weinguts übernommen hat, hat Manincor nochmals einen deutlichen Schub nach vorn getan, was die Qualität und den Genuss der Weine anbelangt. Nicht zuletzt die konsequente Umstellung auf den biodynamischen Weinbau gibt den Weinen ihren letzten Schliff. Nur so, das ist die Grundüberzeugung der Weinmacher, offenbart sich die ganze Qualität des Terroirs.