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2019  /  750 ml

 

Der Grotte Alte ist ein Cerasuolo di Vittoria, der einzige DOCG Wein Siziliens. Die Cuvée aus jeweils 50% Nero d’Avola und Frappato ist durch den großen Erfolg von Occhipintis Contrade-Weinen etwas außerhalb des zeitgeistigen Fokus. Zu Unrecht, denn es handelt sich um einen der wirklich großen Rotweine Siziliens, den Arianna selbst als ihr vielleicht ehrgeizigstes Projekt beschreibt.

Die Trauben für diesen mediterran geprägten Wein wachsen auf den Kalksteinkämmen Vittorias an rund 40-jährigen Reben auf gut 280 Metern über dem Meeresspiegel. Vergoren wird ausschließlich spontan mit den weinbergseigenen Hefen für gut 30 Tage im neutralen Beton auf der Maische. Danach kommt der Wein für vier Jahre in 50 Hektoliter große burgundische Fässern von Marc Grenier, bevor er vor der Vermarktung weitere vier Monate auf der Flasche reift. Das ist verdammt viel Zeit, kondensiert aber bereits ab dem ersten Schluck im Geschmack, auch ohne das Wissen um die aufwändige Produktion. Als Abbild seiner Herkunft vereint er die Aromen würziger Meeresluft ebenso mit der Aromatik der Abwinde des Iblei-Gebirges. Großes Spektakel.

 

Farbe:

Dunkles Granatrot mit schwarzem Kern.

 

Nase:

Die Nase des 2019 Grotte Alte Cerasuolo di Vittoria von Arianna Occhipinti öffnet sich die schweren Türen einer alten Kathedrale: Die rotbeerige Frucht oszilliert zwischen Kirschen, Himbeeren, Maulbeeren sowie zwischen Konzentration und frischem Naturell mit Säurezug und jugendlicher Lebendigkeit. Darüber schweben wie ein Hoovercraft ätherische Noten nach Orangenblüten, etwas Zeder, Vetiver und abermals Steinobst. Das Ganze hat eine unglaubliche Tiefe und Brillanz und lässt die Lippen gierig Richtugn kelche schürzen.

 

Mund:

Die Tiefgründigkeit der Nase spiegelt sich in Antrunk, ergänzt durch dezent mediterrane Macchia sowie distinktiv fruchtigen Noten nach rotem Weinbergs-Pfirsich, Orangenzeste und transparent rubinroter Frucht, die auch am Gaumen zu kathedraler Größe aufläuft. Seidig und elegant hat sie eine immense Tiefe, flankiert von fast staubigen Gerbstoffen, fein und engmaschig am Zungensaum. Aromatisch tiefgründig, komplex und vielschichtig mit orchestralem Finish und schwer bezifferbarer Länge. Ein Rotwein, der trotz seiner warmen, südlichen Herkunft beweist, dass es nicht der dunkelste, kräftigste und damit lauteste Wein ist, der die Spitze markiert, sondern der feine, leise Wein mit seiner subtilen, dafür umso nachdrücklicheren Art.

Verkostet im Dezember 2023

Author Sebastian Bordthäuser
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:

Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.

  • Auberginen-Involtini mit Mozzarella in Tomaten Sauce überbacken
    (Gemüse & Vegetarisch)
  • Gebratene Rotbarben im Bouillabaisse-Sud auf Stockfisch Püree
    (Fisch)
  • Portugiesisches Zicklein mit Massa de Pimentao aus dem Ofen
    (Fleisch)
Author Sebastian Bordthäuser
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:

Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.

Occhipinti

Der Weinbau hat rund um die Stadt Vittoria, wo Arianna Occhipinti lebt und ihre Weine kultiviert, eine lange Tradition. Am Fuße der Iblei-Berge liegt ihr Weingut „Fossa di Lupo“ – die Höhle des Wolfs. Den Trauben der Region, Frappato und Nero D’Avola, gehört ihre ganze Leidenschaft. Ihr größtes Anliegen ist es, die Kraft und Harmonie des Nero D’Avola und die Frische und Eleganz des Frappato zu erhalten. Arianna schätzt die Eigenschaft der beiden Rebsorten wunderbar miteinander zu harmonieren, obwohl sie doch so verschieden sind. Sie bewundert ihre Kraft und ihre Fähigkeit Vergangenheit und Zukunft in sich zu vereinen. Wer übrigens glaubt, Arianna und Giusto Occhipinti seien verwandt, liegt goldrichtig: Giusto ist ihr Onkel.