Chardonnay von einer kleinen, organisch bewirtschafteten Parzelle in „Clos du Roi“ bei Marsannay, mit Südostausrichtung auf steinigen Kalkverwitterungslagen. Die Reben sind rund 80 Jahre alt. Biodynamische Bewirtschaftung, Handlese, sanfte Pressung. Gärung und Ausbau erfolgen vermutlich in gebrauchten Holzfässern oder Tank, mit minimalem Holzeinsatz, um die Herkunft klar zu transportieren.
| Region | Burgund |
|---|---|
| Rebsorten | Pinot Noir/Spätburgunder |
| Volumen in ml | 750 ml |
Analysewerte
| Alkoholgehalt | 13.5 % |
|---|---|
| Süße | 1 |
| Ungeschwefelt | Ja |
| Allergene | Enthält Sulfite |
Farbe:
Strahlendes Strohgelb, leuchtend und klar.
Nase:
Kraftvoll mit hoher Intensität verströmt der 2023 Clos du Roi Marsannay von Charlopin Tissier seinen Duft selbstbewusst aus dem Kelch. Gelbes Kern- und Steinobst wie mürbe, wachsige Äpfel und Nektarinen protzen mit reichhaltigem Bouquet und werden dabei frisch konturiert von filigranen Zitrusnoten nach Bergamotte. Hinzu kommen etwas Banane nebst Toffee und gebuttertem Toast. Der Wein wirkt reif im besten Sinne und zeigt sich mit einer gewissen Großzügigkeit.
Mund:
Die ausladend offene Nase spiegelt sich im Antrunk: kraftvolles Entrée am Gaumen mit selbstbewusstem Holzeinsatz und reichem Extrakt. Er hat eine deutliche Viskosität, die Frucht wird gerahmt von markanter Würze mit deutlichen Röst- und Toffee-Noten. Espresso-Crema, Anis und Salbei sowie eine satte gestovte Frucht kleiden den Mundraum völlig aus und lassen keinen Platz für Kompromisse. Trotz seines vermeintlich üppigen Auftakts entwickelt der Wein eine gewisse Vertikalität mit feinkörniger Mineralik im langen Finale.
Verkostet im August 2025
Salat von Apfel, Sellerie und Melone mit Estragon
Gebratene Lotte-Medaillons mit Pfifferlingen, Salbei und Marillen
Kalbsleber mit Salbei und Nektarine
Charlopin Tissier
Der Name Charlopin ist nicht ganz unbekannt im Burgund. Philippe Charlopin erzeugt in Gevrey-Chambertin Weine aus einem beeindruckend vielfältigen Lagen-Portfolio. Sein Sohn Yann hat einige Jahre mit ihm zusammengearbeitet, bevor er mit seiner Frau Justine Tissier 2013 ein eigenes Weingut gründete. Die beiden erzeugen vor allem aus kühlen Lagen in Marsannay und Umgebung Weine, besitzen aber auch Parzellen in Vosne-Romanée, Gevrey-Chambertin oder beispielsweise in Pernand-Vergelesses. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Pinot Noir, der bei Charlopin-Tissier eine besonders lange kühle Vorvergärung erhält und immer komplett entrappt wurde. Obwohl die beiden einen vergleichsweise hohen Neuhol-zanteil einsetzen, wirkt das Holz immer elegant und tragend, nie aufdringlich. Hier entstehen sehr klassische Weine, die keiner Mode folgen. Sie entwickeln sich langsam, aber stetig und benötigen viel Luft und Zeit, bevor sie von innen zu leuchten beginnen.
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