Farbe:
Tiefes Bernstein.
Nase:
Die Nase zeigt sich gleich einem Kaleidoskop oder dem Facettenauge einer Fliege von sagenhafter Vielschichtigkeit und Vielfalt. Leicht würzige Noten im Auftakt erinnern an weißen Pfeffer und hellen Drehtabak bevor die edelfaule Aromatik der botrytisierten Beeren durchscheint und von leichten Karbolnoten unterlegt wird, die an einen guten Islay-Whiskey erinnern. Es folgen Quittenbrot, Pfirsichdicksaft und Honigwaben, satt gefüllt und tropfend bevor sich ein alter Ledersessel und ein Tiegel Bohnerwachs ins Bild schieben. Auf dem Tisch eine Schale Rosinen. Stilleben.
Mund:
Im Antrunk ist die 2001 Essencia von Királyudvar scheinen die 464 Gramm Restzucker erstaunlich gut verpackt. Viskös am Gaumen mit öliger Textur und hoher Dichte erinnert er an Darjeeling Tee, Orangenöl und Orangeat und wird von einem reifen und feinen Säurenerv balanciert. Ein Aromen-Feuerwerk mit ambrosialem Nachhall und Perspektive für die nächsten 50 Jahre - Minumum.
- Gereifter Roquefort(Käse, Blauschimmel)
- Gebratene (ungestopfte) Gänseleber pur(Geflügel, ungestopfte Gänseleber)
- Frische Rehleber auf Beifussbrioche(Innereien, Leber)
Királyudvar
Királyudvar kann man als das ungarische Pendant zur Domaine Huet an der Loire bezeichnen. Beide gehören nicht nur derselben Familie, sondern sie sind zugleich aristokratische Aushängeschilder ihrer Region. Wie an der Loire werden auch hier im Herzen des Tokaj edelsüße wie trockene Weißweine ausgebaut. Die Spannweite reicht von 5g bis weit über 400g Restzucker. Királyudvar muss in puncto Trinkfreude und Qualität keinen Vergleich scheuen! Die Wurzeln des Weinguts gehen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Wie der Name Királyudvar verrät, was auf Deutsch Königshof bedeutet, war das Weingut über viele Jahrhunderte königlich-ungarischer Hoflieferant. 1997 übernahm Anthony Hwang das Weingut, um es wieder zu seiner alten Grandezza zurückzuführen. Seiner persönlichen Weinphilosophie entsprechend stehen bei den Weinen Präzision und Balance sowie Terroir-Ausdruck im Fokus.