Prestige Fil de Brume Brut Nature V16/15
Weingut
Das Weingut von Cyril Jeaunaux liegt ein wenig abseits der üblichen Wege in der Champagne. Der Ort Talus Saint Prix findet sich auf halbem Wege von Vertus (Côte des Blancs) nach Sézanne (Côte de Sézanne) im Vallée du Petit Morin, und auch da findet man die Gemeinde, die nur über 39 Hektar verfügt, eher über Umwege. Das ist deshalb wichtig, weil auch das Terroir, auf dem Cyril seine 5,7 Hektar bewirtschaftet, sich deutlich von der Kreide der Côte des Blancs unterscheidet. Nicht die Kreide ist hier bestimmend, sondern weißer Mergel, Kalkstein und vor allem Feuerstein. Das führt dazu, dass 70 % seiner Weinberge mit Pinot Meunier bestockt sind. Seit 2005 werden sie organisch bewirtschaftet, seit 2010 wendet er biodynamische Methoden an, und seit 2015 befinden sich die Weinberge auch offiziell in Konversion. Cyril presst die Trauben mit zwei eigenen Conquard-Pressen und baut die Weine im Edelstahl wie auch in alten Holzfässern aus, wobei eine malolaktische Gärung nicht bewusst herbeigeführt wird.
Wein
80 % Chardonnay und 20 % Pinot Noir von Rebstöcken, die rund 60 Jahre alt sind. Im Boden findet sich Lehm, Kalk, Kreide und viel Feuerstein. Der Champagner basiert auf den Jahrgängen 2013 mit 70 % sowie 2012 mit 30 %. Der Ausbau erfolgte im Edelstahl und im Holz, der Wein lag 3,5 Jahre sur lattes, und die Dosage liegt bei 6 Gramm.
Farbe
helles Gold mit lebendigem Mousseux
Nase
Der Fil de BrumeBrut von Cyriel Jeaunaux öffnet sich mit feinen Hefe- und Brioche-Noten. Man denkt unwillkürlich an eine Pariser Pâtisserie, in der vorwiegend Tartes mit Zitronen und Steinobst gebacken werden. Im Hintergrund finden sich ein wenig Kalk- und Kreidestaub, bedeckt mit Blüten von Wiesenblumen. Der Champagner ist duftig, lebendig und elegant.
Gaumen
Am Gaumen zeigt sich der Fil de Brume, was im Französischen so viel wie Nebelschwaden heißt, die morgens oft durchs kleine Tal ziehen, zunächst deutlich knackiger und mit mehr Druck, als die Brioche-Nase verraten hat. Das ist wunderbar; denn neben dem fast fleischigen Charakter ist der Champagner frisch und hell sowie klar, zeigt eine leichte Würze und ein Wechselspiel von reifer Frucht und angenehmer Bitternote, die fast tonisch erscheint. Der Winzer hat es auf rondeur und gourmandise angelegt, und genau das ist ihm ausgezeichnet gelungen.
Verkostet im März 2017
- Austern mit einer Champagner- und Koriander-Beurre blanc(Meeresfrüchte)
- Bouchot-Muscheln mit Kerbelbutter und Wurzelgemüse, im Papier gedünstet(Meeresfrüchte)
- Salat von Gelber Bete mit Walnüssen, Orangen und Falafel(Gemüse & Vegetarisch)
Jeaunaux-Robin
Cyril Jeaunaux betreibt in der dritten Genera- tion Weinbau und hat 2015 auf biodynamische Bewirtschaftung umgestellt. Ganz im Süden der Côte des Blancs, am Flüsschen Petit Morin, liegt das Örtchen Tallus Les Prix. Hier ist die Champagne wirklich noch länd- lich. Nichts deutet auf Luxus und Jet Set hin. Durch kühle Luft aus den umliegenden Hügeln sind die Weinberge im Tal Spätfrost gefährdet. Dagegen ist der Pinot Meunier am besten gewappnet, der hier dominiert. Ein kleiner Teil der Trauben kommt von der Côte des Bar, wo Cyril noch einen Hektar Weinberge bewirtschaftet. Die Weine werden in gebrauchten Barrique ausgebaut. Der biologi- sche Säureabbau wird wenn möglich vermie- den. Hier entstehen ganz individuelle und ehrliche Champagner, die animierende Säure, Mineralität und Trinkfluss vereinen.