Info:
In der VDP. Große Lage Schlossberg in Achkarren stehen Grauburgunder und Spätburgunder. Das Kernstück der Lage ist vom Wind geschützt und enorm steil. Die Stauwärme ist eine bedeutende Charaktereigenschaft dieser historischen Lage.
Fritz Keller hat seinerzeit von der Rodung der alten Reben in dieser Lage mitbekommen. Er wollte sofort die Genetik schützen. Obwohl die damaligen Inhaber keinen Nachfolger hatten, galt. „Achkarrer verkaufen nicht an Oberbergener“! Die uralten Reben konnten gerettet werden, nur nachdem Fritz Keller nachweislich eine Großmutter aus Achkarren vorweisen konnte.
Zu den alten Reben im Kernstück ist seit 2009 auch eine Parzelle mit schwarzer Vulkanerde und einer bis zu 4m hohen Trockenmauer. Auf einer Länge von 150m erstreckt sich dieses konservierte Stück Kulturerbe. Per Sélection Massale hat man hier aus dem uralten Rebmaterial die Zukunft gesichert.
Der Ausbau erfolgt für 12 Monate im großen Holzfass(1000l und größer), das selbstredend nicht neu zu sein hat. Nach dieser ersten Reife geht es für weitere sechse Monate auf der Vollhefe in Stahltanks. So geht Grauburgunder – auch!
Farbe:
Intensiv leuchtendes Goldgelb mit zartgrünen Reflexen
Nase:
Der Grauburgunder Großes Gewächs aus der Lage Schlossberg in Achkarren duftet herrlich verlockend. Das 2021er Exemplar wirkt überzeugend, eigenständig und fernab von belangloser Opulenz und ausufernder Breite. Er riecht filigran nach Apfelblüte und Mandarinenhaut. Dieser Grauburgunder schwankt zwischen einer dezenten Note von Walnuss und Haselnuss. Reife, saftige Birne und grüner Apfel tummeln sich im Hintergrund. Sein floraler Charakter weitet sich nun auf Mandelblüte aus. schüchtern im Hintergrund findet sich Saatgut von Koriander und Fenchel. Etwas Majoran und Salbei versorgen ihn mit Frische. Eine feine rauchige Nuance gepaart mit einer hefigen Komponente werden nur langsam wahrnehmbar.
Gaumen:
Ist dies die Inkarnation des Grauburgunder?? Filigran, kühl und saftig läuft er über die Lippen. Alles wirkt in Einklang und die Balance ist perfekt! Trotz des kühlen Jahrgangs weist er genug Frucht und Druck auf, um seiner kompakte Säurestruktur, die forsch nach vorne marschiert, Paroli zu bieten. Er wirkt kompakt und dicht. Nie langweilig. Er lebt von Bitterstoffen, Säurespitzen und fruchtigen Akzenten. Sein zarter Schmelz geht neben den anderen, lauteren Attributen nahezu unter. Aber doch ist er so wichtig als Bindeglied. Er wirkt adstringierend und anleimend. Ja, auch ein Grauburgunder kann dies verursachen. Mit Länge und Nachdruck wirkt er minutenlang am Gaumen nach.
Verkostet im November 2023
- Gebratener Zander mit Senf-Dill-Sauce und Mangold(Fisch)
- Wirsing-Pfanne mit Kartoffel, Speck und gerösteten Mandeln(Fleisch)
- Geschmortes Kaninchen mit Schmorgemüsepüree und Rotweinzwiebeln(Wild)
Franz Keller
Beim Weingut Franz Keller steht schon seit einiger Zeit mit Friedrich Keller die dritte Generation in den Startlöchern. In den letzten Jahren haben Friedrich und Vater Fritz das Weingut gemeinsam geführt und Entscheidun- gen getroffen und übernimmt Friedrich mehr und mehr das Zepter. Er ist durch und durch Winzer und lebt den Wein. Er will das Weingut Franz Keller nun konsequent auf das nächste Level heben. Schon Vater Fritz hat das Weingut naturnah ausgerichtet Friedrich stellt nun komplett auf Bio um und tastet sich langsames auch an biodynamische Aspekte heran. An der Qualitätsschraube wurde in den letzten Jahren schon gedreht, nun geht man auch hier den nächsten Schritt und trennt sich von weniger guten Lagen, verringert somit die Fläche und strafft das Sortiment.