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Jahrgang
Volumen in ml
2022  /  750 ml
Bourboulenc, Roussanne
9910245019

Info:

Ca. 6% der Appellation Châteauneuf du Pape entfällt auf die Weißweinproduktion. Dieses Verhältnis deckt auch ungefähr die Situation bei Domaine de Marcoux.

Auch wenn weitaus mehr Rebsorten zugelassen und üblich sind, setzt sich diese Cuvée aus 69% Roussanne, 29% Bourboulence, 2% Clairette and Grenache Blanc zusammen.

Die Reben stehen vor allem in zwei Parzellen auf Lehm sowie Kolluvium, einer Schicht aus Schwemmlandsedimenten und Kalk aus der Kreidezeit. Davon befinden sich 0,5ha Roussane in Les Esqueirons, die 1987 gepflanzt wurden und nach Westen ausgerichtet sind. 0,35ha Bourboulence findet man in Les Bousquets. Die verbleibende Menge fällt auf Clairette und Grenache Blanc, die verteilt über viele Parzellen in kleinen Mengen stehen.    

Nach der Selektion im Weinberg und auf dem Sortiertisch werden die ganzen Trauben abgepresst und der Most dann in Stahltanks zur natürlichen Sedimentation gefüllt. Die alkoholische Gärung des geklärten Mosts wird bei 17°C eingestellt. Es folgt ein Abstich von der Vollhefe und der Wein reift weiterhin auf der Feinhefe im Stahltank sowie demi-muids. Es wird keien malolaktische Fermentation angestrebt und nach ca. sieben Monate Reife abgefüllt.

 

Farbe:

Leuchtendes Goldgelb, helle Reflexe

 

Nase:

Diese Art der Aromenkomposition in der Nase begeistert mich immer wieder aufs Neue, weil ich dies so selten im Glas habe. Reife Aprikose trifft auf Trockenfrüchte mit orientalischen Gewürzen sowie mediterranen Kräutern. Ungefähr so könnte man ihn zusammenfassen. Die Assoziationen an Steinobst sind nicht von der Hand zu weisen. Aprikose, Pfirsich und Mirabelle tauchen in vielen Facetten auf. In getrockneter Form sind auch Aprikose, etwas Dattel sowie Feige zu erkennen. Er erinnert deutlich an Ras el Hanout. Eine Mixtur aus Kreuzkümmel, Kurkuma, Pfeffer, Nelken, Koriandersamen, Kardamom sowie anderen Gewürzen. Safran und frischer Ingwer stechen ebenso hervor. Seine mediterrane Seite zeigt er durch Lavendel, Garrigue und Thymian.

 

Gaumen:

Genau diese Aromenvielfalt bringt er auch am Gaumen zur Geltung. Er startet druckvoll, aber keineswegs überladen. Die Frucht prallt in voller Stärke auf den Gaumen. Auch hier eine Kombination aus Steinobst und getrockneten Früchten. Dirkt offenbart er auch seine steinige Substanz. Gemeinsam mit der Säure wirkt dieses seidige Mundgefühl erfrischend. Durchaus versorgt uns die Frucht dabei mit wärmenden Gedanken, lebt aber von diesem Wechselbad. Seine würzige Seite zeigt er vor allem im Nachhall. Ein sehr stimmiger, runder Wein mit viel Aromatik aber sehr guter Balance.

Verkostet im April 2024

Author Marian Henß
Kurzvita Marian Henß:

Marian Henß hat viele Jahre in der Sternegastronomie in leitender Funktion und verschiedene Konzepte begleitet. Im Rahmen seiner internationalen Tätigkeiten konnte er seinen Erfahrungsschatz breit aufstellen. Unterschiedliche weitere Engagements rund um das Thema runden sein Profil ab. Heute arbeitet er als selbständig als Sommelier sowie in der Beratung von Privat- und Firmenkunden.

  • Gebratener Saint Pierre mit Safransud und Venusmuscheln
    (Meeresfrüchte)
  • Seeteufel vom Grill mit Nage von geräucherter Paprika und Ofenfenchel
    (Fisch)
  • Kaninchenbraten mit orientalischer Würze, Harissa und Couscous
    (Wild)
Author Marian Henß
Kurzvita Marian Henß:

Marian Henß hat viele Jahre in der Sternegastronomie in leitender Funktion und verschiedene Konzepte begleitet. Im Rahmen seiner internationalen Tätigkeiten konnte er seinen Erfahrungsschatz breit aufstellen. Unterschiedliche weitere Engagements rund um das Thema runden sein Profil ab. Heute arbeitet er als selbständig als Sommelier sowie in der Beratung von Privat- und Firmenkunden.

Marcoux

Philippe Armenier war der erste in Châteauneuf-du-Pape der 1990/91 das uralte Familiengut Domaine de Marcoux auf biodynamischen Anbau umstellte. Obwohl bald die Cuvée Vieilles Vignes 100 Parker-Punkte erzielte, reichte Philippe dies nicht. Ihm ging es um die Verbreitung der Biodynamie. Seit langem ist er der führende biodynamische Berater in Kalifornien. Das Weingut haben seine Schwestern Catherine und Sophie ab 1995 gemeinsam geführt. Catherine, die sich 2019 zurückzog, kümmerte sich vorrangig um die Reben, Sophie um den Keller. Seit 2014 ist Sophies Sohn Vincent Estevenin mit Passion und Vision in allen Bereichen des Guts aktiv dabei. Durch langjährige biologische Pflege der Weingärten, sorgfältige Traubenselektion sowie behutsame Arbeit im Keller mit Spontangärung, sanfter Extraktion, Ausbau in Betontanks, Fudern und Amphoren verleihen Sophie und Vincent ihren Weinen hinreißende Komplexität, faszinierende Mineralität und wunderbare Energie.