Information zum Wein
Grolleau ist eine autochthone Loire-Rebsorte, die meist in restsüßem Rosé d’Anjou Verwendung findet. Reinsortig wurde die Sorte so gut wie nie ausgebaut, bevor Claude und Nelly, die Gründer der Domaine Clau de Nell, das machten und zeigten, dass daraus ein so urwüchsiger wie eleganter und alterungswürdiger Wein von großem Charakter entstehen kann. Die Rebstöcke dieses Grolleau sind zwischen 60 und 90 Jahre alt, es wurden aber in den letzten Jahren noch weitere gepflanzt. Sie stehen in lehmig schluffigem Boden auf Sandstein sowie in rotem Feuerstein auf Tuffeau (Kalkstein).
Der Ertrag liegt bei gerade einmal 25 hl/ha. Die Trauben wurden von Hand in 12-Kilo-Kisten gelesen. Sie wurden entrappt und über 30 Tage hinweg mit nur seltenem Umpumpen vergoren. Der Ausbau erfolgte dann für 30 % des Weines über zwölf Monate auf der Feinhefe in burgundischen Pièces von fünf bis sieben Jahren, für weitere 70 % in großen Fudern. Die Cuvée reifte dann noch einmal für ein halbes Jahr im Edelstahl.
Farbe
intensives Granatrot mit purpurfarbenen Reflexen
Nase
Der 2016er Grolleau von Clau de Nell begeistert vom ersten Moment an mit seinem einzigartigen Charakter. Dieser Wein ist so würzig, so erdig, ja erdverbunden und doch so elegant im Duft. Da finden sich neben Waldboden und Stein Unterholz und ein wenig Pferdeschweiß, viele Schwarze Johannisbeeren und Holunder, etwas Brombeere, Pflaume und Kirsche. Alles wirkt beieinander und ineinander verwoben wie ein Korb dunkler Früchte auf einem Bett aus Erde nach einem leichten Sommerregen.
Gaumen
Am Gaumen setzt der 2016er Grolleau seinen für die Sorte so typischen und so selten gewordenen Auftritt fort. Nirgendwo sonst bekommt man diese alte rote Loire-Sorte in dieser Präzision und Noblesse. Das ist ein urwüchsiger und doch feiner Wein und damit irgendwie total französisch; denn nur dort findet man eigentlich diese Balance aus Bäuerischem und Herrschaftlichem in einem Wein. Hier duftet es wieder nach Erdboden und einem Hauch Landwirtschaft und damit genau nach dem Gôut de Campagne, der früher so typisch war von der Loire über Bordeaux bis ins Roussillon und der doch immer seltener wird. Der Grolleau verfügt über ein Alterungspotential von 15+ Jahren. Grolleau ist neben Pineau d’Aunis eine der schönsten Entdeckungen, die man im Loiretal machen kann.
Verkostet im Februar 2021
- Rote Paprika, gefüllt mit Ziegenkäse und Kräutern der Region(Gemüse & Vegetarisch)
- Hummus, Falafel, schwarze Oliven als Tapas(Gemüse & Vegetarisch)
- Taube auf Wirsing und Kartoffelpüree(Wildgeflügel)
Clau de Nell
Die Domaine Clau de Nell gehört ganz ohne Zweifel zu den Kultweingütern im Anjou an der Loire. Das liegt nicht etwa an ihrer langen Geschichte, sondern daran, dass ihre Gründer zwischen 2002 und 2008 von Beginn an zwar exzellente Weine erzeugten, aber leider in wirtschaftlicher Hinsicht wenig Glück hatten. Ihre Weine erregten die Aufmerksamkeit der großen burgundischen Winzerin Anne-Claude Leflaive, die den Winzern zunächst unter die Arme griff, später mit ihrem Mann und dem befreundeten Ehepaar Bourguignon, zwei Bodenkundlern, die Domaine Clau de Nell übernahm. Tatsächlich entstehen heute auf Clau de Nell einige der burgundischsten Weine des Anjou, geprägt von einer fantastischen Balance von Eleganz und Bodenständigkeit. Ein absolut eigenständiges Terroir und bis zu 100 Jahre alte Reben liefern charaktervollen Grolleau, Cabernet Franc, Chenin blanc und die Cabernet-Cuvée Violette.