Farbe:
mittleres Strohgelb
Nase:
Hochelegant duftet es aus dem Glas, vor allem wenn man dem FuchsundDachs einen Burgunderkelch und somit viel Luft gönnt. Auch das Karaffieren schadet keineswegs. Was da aus dem Glas strömt, hat mit einer klassischen Sichtweise auf den Grünen Veltliner nicht viel zu tun. Hier verbindet sich die Rebsorte – auch wenn es so oft als Vergleich herangezogen wird und man davon ein wenig müde sein mag – mit einer Finesse und Eleganz, Klarheit und Subtilität, wie man sie von kühlen Lagen aus dem Burgund kennt. Es ist die schon im Duft so gekonnte Mischung aus Holzeinsatz und präziser Frucht, Hefe und Würze. Und gerade die Würze, die bei Grünen Veltlinern ja gerne mal ein wenig ausarten kann, ist hier wunderbar eingefangen. Weißfleischiges Obst, reif, aber knackig, verbindet sich mit Grapefruits und Zitronen, Kräutern und Stein, mit Birnencreme und ein wenig Brioche, Eiche und einer Spur bester Vanille, dazu kommt ein ätherischer Hauch von Minze.
Gaumen:
Der Wein wirkt am Gaumen zunächst herrlich cremig und schmelzig, die Säure reif, aber vital. Das lange Hefelager macht den Grünen Veltliner auch hier sehr elegant und seidig. Gleichzeitig besitzt der Wein eine kühle, vibrierende, zupackende und mineralische Komponente. Der Wein hat Körper und Kraft, bleibt aber im positiven Sinne streng und sehnig, wie man es bei dieser Sorte nur selten am Gaumen findet. Die Erstbelegung sorgt für einen klaren Holzabdruck, der sich beim Löss-Veltliner aber sehr schön integriert. Auch hier kann man wieder ganz klar sagen: Das ist ein höchst eigenständiger, überaus komplexer Wein, dem es trotz der frühen Lese an nichts fehlt, wenn man den schlanken und doch komplexen, den festen und energetischen Stil mag. Es ist ein klares Konzept, das hinter dieser Machart steht, und sie verändert den Blick auf die Rebsorte, ohne sie zu verfälschen.
Verkostet im Januar 2022
- Gerösteter weißer Spargel mit Eigelbcrème und Zitronengrasemulsion(Gemüse & Vegetarisch)
- Karaage mit japanischer Mayonnaise(Geflügel)
- Dim Sum mit Schwein und Garnelen, dazu Glasnudelsalat mit Koriander(Fleisch, Meeresfrüchte)
HM Lang
Markus Lang arbeitet eigentlich als erfolgreicher Manager in Wien, seine Wurzeln liegen aber in Stein an der Donau wo er mit seiner Familie in den besten Parzellen der Rieden Steiner Schreck und Braunsdorfer ein paar Weinberge bearbeitet. Auf kargen Gneis- und Granit- sowie steilen Lößterrassen wachsen im Einfluss des pannonischen Klimas 80 Jahre alte Riesling und Veltliner Reben die biodynamisch bearbeitet. Die Trauben werden auf einer 100 Tonnen Baumpresse über mehrere Tage unter freiem Himmel gepresst und der Most läuft in den 20m unter der Erde liegenden Felsenstollen . Die Weine reifen dort bei konstant 10°C zwei Jahre lang auf dem Vollhefelager im Eichenfass und werden danach unfiltriert abgefüllt. Sie reifen ein weiteres Jahr auf der Flasche und kommen frühestens nach zweieinhalb Jahren auf den Markt. So entstehen große und beeindruckende Weine, die zum Besten gehören was wir aus Österreich kennen.