Farbe
leichtes bis mittleres Strohgelb
Nase
Der Kalt und Klar heißt nicht umsonst so. Es ist der puristischste Wein von Markus Lang. Es ist auch der einzige Wein, der zu Beginn einen Hauch von Reduktion zeigt, die aber mit Luft schnell verschwindet. Überhaupt – wenn es die Zeit zulässt – sollte man den Weinen von Markus Lang zumindest so viele Stunden in der offenen Flasche geben, wie sie Monate im Keller verbracht haben. Große Gläser werden dem Wein ebenfalls am ehesten gerecht; dann wird aus diesem Grünen Veltliner ein Wein, der über die Maßen fein nach Blüten, Gartenkräutern, etwas Schotter und Salzpflaumen duftet. Tatsächlich hat man schon hier den Eindruck, dass der Wein eher kühl wirkt, aber durchaus charmant und keineswegs abweisend ist.
Gaumen
Am Gaumen wird schnell klar, dass dies ein Textur- und Strukturwein par excellence ist. Der Kalt und Klar wird dabei seinem Namen mehr als gerecht. Die Säure wirkt wie ein Katana, ein japanisches Langschwert, das der Meister frisch geschliffen hat und das im Flug eine Zitrone nach der anderen in Scheiben schneidet. Kühl und fordernd wirken die gelben und grünen Zitrusnoten, druckvoll und elektrisierend die Säure und Mineralität. Dass alle Weine der Langs eine malolaktische Gärung durchlaufen, kann man hier kaum glauben. Doch der Ausbau in der Amphore sorgt halt auch dafür, dass die Säure so pur, so klar und so hell bleibt. Dieser Grüne Veltliner zeigt sich in seiner klaren Anmutung in einer Weise, wie man es sich von manchem Chablis wünschen würde. Vom ersten Moment an wirkt der Kalt und Klar so, als würde die Zunge eine Blockbatterie berühren. Und das hört bis zum Finale nicht mehr auf. Was im Laufe der Zeit aber hinzu kommt, ist eine feine Cremigkeit, die dem Wein einen eigenen Charme verleiht, so dass man das Katana dann irgendwann auf ein Kissen betten kann.
Verkostet im April 2023
- Venusmuscheln in Sake und Dashi gedämpft(Meeresfrüchte)
- Austern, klein und fest. Zitronen sind bei diesem Wein gar nicht mehr nötig(Meeresfrüchte)
- Zitronenhühnchen mit Limequats und Ingwer(Geflügel)
HM Lang
Markus Lang arbeitet eigentlich als erfolgreicher Manager in Wien, seine Wurzeln liegen aber in Stein an der Donau wo er mit seiner Familie in den besten Parzellen der Rieden Steiner Schreck und Braunsdorfer ein paar Weinberge bearbeitet. Auf kargen Gneis- und Granit- sowie steilen Lößterrassen wachsen im Einfluss des pannonischen Klimas 80 Jahre alte Riesling und Veltliner Reben die biodynamisch bearbeitet. Die Trauben werden auf einer 100 Tonnen Baumpresse über mehrere Tage unter freiem Himmel gepresst und der Most läuft in den 20m unter der Erde liegenden Felsenstollen . Die Weine reifen dort bei konstant 10°C zwei Jahre lang auf dem Vollhefelager im Eichenfass und werden danach unfiltriert abgefüllt. Sie reifen ein weiteres Jahr auf der Flasche und kommen frühestens nach zweieinhalb Jahren auf den Markt. So entstehen große und beeindruckende Weine, die zum Besten gehören was wir aus Österreich kennen.