Farbe
helles Strohgelb
Nase
Finessenreich und elegant, klar und präzise duftet der FuchsundDachs, dem ich zur Entfaltung einen Burgunderkelch gönne. Auch das Karaffieren schadet keineswegs. Was da aus dem Glas strömt, ist eine ganz eigene Interpretation des Grünen Veltliners, bei dem die immanente Würze nur noch eine Komponente von mehreren ist und sich unmittelbar in das Gesamtbild einfügt. Der Wein erinnert spontan eher an Hautes Côtes de Beaune, Auxey-Duresses oder Saint-Romain als an das Kremstal. Die Aromatik besteht aus hellen Blüten, gelben Zitrusnoten mit einem paar Spritzern Limette, mit Stein und Flechten, Minze, etwas Mirabelle und einer leichten Komponente aus Hefe sowie einer Spur Holz. Man bemerkt direkt die Nähe zum Kalt und Klar, doch die Noten sind hier etwas wärmer, nicht ganz so puristisch, aber subtil und sehr fein.
Gaumen
Am Gaumen merkt man dem Wein seine Herkunft schon eher an als im Duft. Das Würzige und leicht Pfeffrige des Grünen Veltliners blitzt häufiger auf. Grundsätzlich zeigt sich auch hier der schlanke und komplexe, der feste und energetische Stil des Markus Lang. Zusätzlich ist der Fuchs und Dachs trotz der glasklaren druckvollen Säure ein Wein mit feinem cremigen Schmelz und einem feinen Hefeabdruck mit einem Touch von oxidiertem Kernobst und ein wenig Holz, das eine leicht exotische Komponente mit in den Wein bringt. Im Finale wird es von Minute zu Minute immer salziger und mundwässernder, sodass man von dem Wein gar nicht ablassen kann.
Verkostet im April 2023
- Forellen-Karaage mit Römersalat und Mirin-Dashi-Dressing(Fisch)
- Gerösteter weißer Spargel mit Eigelbcrème und Zitronengrasemulsion(Gemüse & Vegetarisch)
- Gebratene Putenkeule mit Kumquats, Knoblauch und Wacholder(Geflügel)
HM Lang
Markus Lang arbeitet eigentlich als erfolgreicher Manager in Wien, seine Wurzeln liegen aber in Stein an der Donau wo er mit seiner Familie in den besten Parzellen der Rieden Steiner Schreck und Braunsdorfer ein paar Weinberge bearbeitet. Auf kargen Gneis- und Granit- sowie steilen Lößterrassen wachsen im Einfluss des pannonischen Klimas 80 Jahre alte Riesling und Veltliner Reben die biodynamisch bearbeitet. Die Trauben werden auf einer 100 Tonnen Baumpresse über mehrere Tage unter freiem Himmel gepresst und der Most läuft in den 20m unter der Erde liegenden Felsenstollen . Die Weine reifen dort bei konstant 10°C zwei Jahre lang auf dem Vollhefelager im Eichenfass und werden danach unfiltriert abgefüllt. Sie reifen ein weiteres Jahr auf der Flasche und kommen frühestens nach zweieinhalb Jahren auf den Markt. So entstehen große und beeindruckende Weine, die zum Besten gehören was wir aus Österreich kennen.