Info:
Dieser Muscadet Sevre et Maine basiert auf Melon de Bourgogne und entstammt der eingetragenen Lage La Butte de la Roche. Die Reben stehen am Atlantik auf Peridotit-Serpentinit. Der Boden hat magmatischen Ursprung aus dem Erdmantel.
Nach der Lese werden die ganzen Trauben in einer pneumatischen Presse verarbeitet. Im kühlen Keller wird der Most sowohl in Betontanks als auch Amphoren und Porzellangefäßen vergoren.
Farbe:
Leuchtendes Goldgelb mit grünlichen Reflexen
Nase:
Terre de Pierre lebt gleichermaßen von einer feinen, subtilen atlantischen Noblesse als auch von den spürbaren Akzenten des Hefeeinsatzes. Mit Salzbutter bestrichene, getoastete Brioche ist ein plakatives Aromenbild. Er weist Noten von Mirabelle, reife Pfirsich sowie gelben Äpfeln auf. Mürbeteig sowie etwas Crèmeschnitte bis hin zu Bienenstich. All diese Ausflüge in die Backstube vermitteln aber keineswegs den Eindruck von Süße. Er zeigt metallische Nuancen, die spürbar an Blut erinnern. Gehackte Mandel und gemahlene Haselnüsse tauchen um Hintergrund auf. Getrocknete Kräuter sowie etwas frische Alge breiten sich aus. austernschale sowie deutliche Akzente von Gischt untermauern seine Herkunft.
Gaumen:
Am Gaumen weiß der 2022 Terre de Pierre direkt zu überzeugen. Er profitiert von Schmelz und Druck. Sein dichtes Mundgefühl wird von reichlich Salz und Mineralität akzentuiert. Bei einer sehr moderaten Säure gelingt es ihm dennoch weder breit noch fad zu werden. Sein steiniger Charakter drückt ihm gleich mehrere Stempel auf. Die Frucht wirkt balancierend, während seine Kräuterwürze Frische und Tiefe besteuert. Im Abgang kommt dann seine schmelzige Seite wieder zart zum Vorschein. Herrlich. Er besänftigt und fordert. Ein anspruchsvoller Wein, wenn man dies zulässt. Oder ein non-chalantes Trinkerlebnis, wenn man möchte. Er zeigt diese zwei Gesichter.
Verkostet im Mai 2024
- Pochierte Austern Rockefeller Art(Meeresfrüchte)
- Meeresfrüchtesalat mit Zuckerschoten und Zitronengel(Meeresfrüchte)
- Gebratener Mais mit Maiscréme, frischen Erbsen und gerösteten Mandelsplittern(Gemüse & Vegetarisch)
Luneau-Papin
Die Domaine Luneau-Papin gehört zu den großen Erneuerern im Nantais, wo die Muscadet-Weinbaugebiete zu finden sind. Mit ihrer in den 1990er Jahren neu gegründeten Domaine, die jedoch Wurzeln bis ins frühe 18. Jahrhundert hatte, gehörten Pierre Luneau und Monique Papin damals zu jener kleinen Bewegung, die das Potential der Rebsorte Melon de Bourgogne als Terroir-Übersetzer erkannten und es mit biologischem und später biodynamischem Anbau förderten. Die Weine, die heute von ihrem Sohn Pierre-Marie und dessen Frau Marie vinifiziert werden, zeigen exemplarisch, wie textur- und strukturstark Melon de Bourgogne sein kann, wie gut die Rebsorte reift und welche Fülle an Ausdrucksmöglichkeiten sie besitzt. Luneau-Papin besitzt dafür ein exzellentes Lagenportfolio mit einer Mischung unterschiedlichster Bodenstrukturen und mit alten Rebstöcken, die teils schon in 1940er Jahren gepflanzt wurden.