Farbe:
Kräftiges Strohgelb mit dezenter Trübung.
Nase:
Gelbfruchtig mit roten Pausbacken lacht er einen aus dem Kelche an. Gelbe und rote reife Äpfel mischen sich mit Mispeln und Mirabellen, kräuterwürzig unterlegt von Noten nach Salbei und Kerbel sowie verhaltenen hefigen Noten.
Mund:
Im Antrunk ist der Gluegglich von Fred Loimer saftig mit fest gezurrtem phenolischem Korsett und straff gezogenem Scheitel. Alles sitzt am rechten Fleck: die feinherben Gerbstoffe, die reife Säure und die markant herbe Frucht summieren sich Gaumen zu rasantem Trinkvergnügen aus dem Genre der alltäglich reuelosen Freuden.
Verkostet im Dezember 2021
- Feldsalat mit Äpfeln und Nüssen(Gemüse & Vegetarisch)
- Schwarzbrot mit Pfeffer-Makrele(Fisch)
- Sandwich mit kaltem Braten und Kürbiskern-Pesto(Fleisch)
Loimer
Eigentlich müsste Fred Loimer von Beruf Geologe sein. Das Terroir, das er im Kamptal und in der Thermenregion bespielt, ist so vielfältig, dass man gut den Überblick verlieren könnte. Das Weingut liegt in Langenlois, der zentralen Gemeinde im Anbaugebiet. Im nördlichen Teil dominiert das Grundgebirge der böhmischen Masse mit Gneis und Glimmerschiefer und im Heiligenstein auch Sandsteine. Zum Pannonischen Becken hin sind die Gesteine oft meterdick von eiszeitlichem Löss überweht worden, und zur Donau hin findet man dicke Schotterterrassen der Urdonau. Es ist ein wahrer Genuss die unterschiedlichen Grünen Veltliner mit einander zu vergleichen oder die drei Top-Lagen-Rieslinge nebeneinander zu verkosten. In Gumpoltskirchen zeigen die Weine, wie ähnlich die Thermenregion dem Burgund ist. Alle Weine, egal von welchem Terroir, sind immer authentisch, tiefgründig und komplex, dabei nie fett oder laut.