Farbe:
Klares Strohgelb mit grünen Reflexen
Nase:
In der Nase baut er sich zunächst wild und ungestüm auf. Der Hipping Riesling Kabinett ist noch spürbar von der Reduktion geprägt in seiner Jugend. Er wirkt dazu von Schießpulver und Feuerstein gezeichnet. Seine Frucht ist noch sehr verhalten und schwankt zwischen Gelb und Grün. Gelber Apfel, Khaki, Limone und Mirabelle. Die Aromen der Kräuter wirken dabei deutlich intensiver, wenn auch eher in getrockneter Form. Salbei, Oregano und Majoran stechen hervor. Ein Hauch Minze-Auszug und Sencha-Tee sorgen für vertikale Erlebnisse.
Gaumen:
Am Antrunk baut er seine Finesse auf und lebt von einem feinen Säuredruck. Wie an einem roten Faden tänzelt er entlang. Er schiebt dabei sehr gut voran. Bitterstoffe haften dabei immer wieder animierend an. Die Frucht nimmt sich hier am Gaumen vollkommen zurück. Keinerlei vordergründige Süße. Hipping ist ein sehr zeitgemäßer Kabinett, der Trinkfluss nach außen strahlt, aber auch seine Herkunft nicht versteckt. Roter Hang pur, unbeschwert, leichtfüßig und sehr ansprechend. Große Eleganz zeichnet ihn aus. Da sollte kein Glas lange stehen.
Verkostet im Januar 2025
Gebeizter Saibling mit Salzzitrone und Wildkräutern
Terrine von Kaninchen mit Petersilie und Meerrettich
Focaccia mit Serrano-Schinken, Rucola und Pesto
![](https://vinaturel.de/media/24/55/50/1701172721/Kai Schätzel.jpg?1721508483)
Schätzel
Kai Schätzel kennen wir schon, als er gerade anfing, das verschlafene Nierstein aufzumischen. Ein Sylvaner aus wurzelechten Stöcken aus dem Rothenberg und dem Hipping. Das war eine Ansage. Aber auch seine Rieslinge haben von Anfang an überzeugt. Immer etwas anders und überraschend, aber nie gewollt. Fast in Rekordzeit wurde er in den VDP aufgenommen und reihte sich problemlos in die Phalanx der großen Namen der Rheinfront ein, zeigt den etablierten Gütern neue Wege auf, wo es mit den Weinen aus dem Roten Hang hingehen kann. Experimentierfreudig, kompromisslos, qualitätsfanatisch. Das hat Kai dorthin gebracht, wo er jetzt ist: „Schätzel ist eine der aufregendsten und interessantesten Neuent-wicklungen in der deutschen Weinkultur“. Was sich fast wie ein Ritterschlag anhört, sind die Worte Stephan Reinhardts im Wine Advocat.