Farbe:
Sattes Goldgelb mit hellen Reflexen bei leichter Trübung
Nase:
Das 2020er Exemplar wirkt zunächst wild und ungestüm. Damit macht er seinem Namen alle Ehre. Ungewöhnlich für einen Riesling. Bei ganz dezenter Frucht dominieren balsamische und etherische Aromen. Teilweise betritt der Fuchs Riesling damit auch neue Pfade. Der Duft von Johannisbeerstrauchholz dringt deutlich hervor. Kaffir-Limettenblätter und Heu. Koriandersaat und Anis. Fenchel, Artischocke und Erbsensprossen. Koriander, Melisse und Zitronengras deuten dann schon deutlicher auf die Rebsorte im klassischen Sinne hin. Limettenabrieb und die Schale gelber Äpfel zeigen sich neben weißem Pfirsich zeigen sich hinten heraus noch sehr gut. Die Frucht, gepaart mit diesen intensiven bis grünen Aromen weiß sehr zu überzeugen.
Gaumen:
Knochentrocken und griffig zeigt sich der Fuchs. Phenole und Struktur prägen ihn. Für mich ist dies immer deutlich an Erinnerungen auf das Kauen von Apfelschalen verbunden. Dabei baut er Druck auf und geht dennoch sehr leichtfüßig daher. Ein Purist, naturnah und fordernd. Er packt zu und strengt doch keineswegs an. Wenig Frucht und auch eher leise am Gaumen. Trockengras, Heu sowie Saatgut von Fenchel und Anis prägen ihn noch am ehesten.
Verkostet im Januar 2025
Gebackene Artischockenböden mit Limonen-Dip
Geräucherte Forelle mit Meerrettichschaum und Sauerteigcrumble
Sellerieschaumsuppe mit gehackten Walnüssen![](https://vinaturel.de/media/24/55/50/1701172721/Kai Schätzel.jpg?1721508483)
Schätzel
Kai Schätzel kennen wir schon, als er gerade anfing, das verschlafene Nierstein aufzumischen. Ein Sylvaner aus wurzelechten Stöcken aus dem Rothenberg und dem Hipping. Das war eine Ansage. Aber auch seine Rieslinge haben von Anfang an überzeugt. Immer etwas anders und überraschend, aber nie gewollt. Fast in Rekordzeit wurde er in den VDP aufgenommen und reihte sich problemlos in die Phalanx der großen Namen der Rheinfront ein, zeigt den etablierten Gütern neue Wege auf, wo es mit den Weinen aus dem Roten Hang hingehen kann. Experimentierfreudig, kompromisslos, qualitätsfanatisch. Das hat Kai dorthin gebracht, wo er jetzt ist: „Schätzel ist eine der aufregendsten und interessantesten Neuent-wicklungen in der deutschen Weinkultur“. Was sich fast wie ein Ritterschlag anhört, sind die Worte Stephan Reinhardts im Wine Advocat.