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Jahrgang
Volumen in ml
2018  /  750 ml

Kai Schätzel sieht seine Art der Bewirtschaftung als Antwort auf die Fragen, die die Klimaerwärmung an den modernen Weinbau stellt. Bereits 2008 hat er begonnen, mit biologischen, biodynamischen und nachhaltigen Elementen die Weinberge am Roten Hang so zu bewirtschaften, um gesunde und autarke Reben zu erziehen, die sich selbständig versorgen und nicht auf auf menschliche Hilfe angewiesen sind. Dazu gehört es, die Reife zu entschleunigen und die Berge mittels dry farming in eine neue Balance zu führen. Die Trauben für die Weine werden nach dem Prinzip des selbst entwickelten ‚golden cuts‘ gelesen. Rund 90-100 Tage nach der Blüte wird in mehreren Durchgängen genau dann geerntet, wenn ihre Farbe von grün zu goldgelb wechselt. Im Weingut werden sie mit Füssen getreten, bevor sie rund eine Woche auf der Maische liegen, bevor gepresst wird. In gut 80% aller Fälle wird nicht vorgeklärt bevor der Most mittels Gravitation in Stück- und Halbstückfässer kommt, wo er spontan zu gären beginnt und bis zur Füllung auf der Vollhefe verbleibt. Die in Wiesbaden präsentierten und hier beschriebenen Weine wurden drei Tage vor der Premiere extra gefüllt, eine weitere Charge liegt im Weingut noch auf der Vollhefe. Das Pettenthal ist Schätzels steinigste und verschlossenste Lage, die erfahrungsgemäß am längsten Zeit benötigt.

 

Farbe:

Leuchtendes Strohgelb mit grünen Reflexen, strahlend und klar.

 

Nase:

Kräuterwürzig getriebene Nase mit einem Konglomerat aus Fenchel, Anis, Zitronen-Thymian, dann Zitronen-Abrieb, grüne Mandarine, Quitten und Vetiver. Mit distinktiver Sponti-Note und leichtem Böckser in der Nase ist das Pettenthal unterlegt von extraktreicher Frucht, die sich nicht in primärer Aromatik ergeht, sondern substanziell mit Essenzen umzugehen weiss. Dabei zeigt es sich stets leichtfüssig, duftig und nahezu ätherisch schwebend auf solidem mineralischem Fundament.

 

Mund:

Der 2018 Pettenthal von Kai Schätzel ist im Antrunk kühl und schlank, dabei zeigt er sich  fokussiert und straff und mit feiner Salzigkeit am Gaumen. Entgegen seines filigranen Auftritts in der Nase baut er am Gaumen kompromisslosen Druck auf. Mit hoher innerer Spannung ist seine reife Säure vertikal und modelliert ihn als sehnig-kerniges Erlebnis, die jugendlichen Gerbstoffe fein wie Schmirgelpapier mit herber aromatischer Komponente. An diesen Aufbau schmiegt sich fast leptosom die zitrusgesteuerte Frucht und verleiht ihm aromatischen Tiefgang. Alles ist reduziert aufs Wesentliche, ohne Zierrat und Firlefanz, dennoch stets substantiell ohne ins bolide abzudriften. Ein Wein mit großer innerer Ruhe und exzellentem Lagerpotential

Author Sebastian Bordthäuser
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:

Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.

  • Vegetarische California Rolls
    (Gemüse & Vegetarisch)
  • Riesen Garnelen in XO Sauce
    (Meeresfrüchte)
  • Krosser Schweinebauch mit hellem Miso, Frühlauch und Shii Take
    (Fleisch)
Author Sebastian Bordthäuser
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:

Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.

Schätzel

Kai Schätzel kennen wir schon, als er gerade anfing, das verschlafene Nierstein aufzumischen. Ein Sylvaner aus wurzelechten Stöcken aus dem Rothenberg und dem Hipping. Das war eine Ansage. Aber auch seine Rieslinge haben von Anfang an überzeugt. Immer etwas anders und überraschend, aber nie gewollt. Fast in Rekordzeit wurde er in den VDP aufgenommen und reihte sich problemlos in die Phalanx der großen Namen der Rheinfront ein, zeigt den etablierten Gütern neue Wege auf, wo es mit den Weinen aus dem Roten Hang hingehen kann. Experimentierfreudig, kompromisslos, qualitätsfanatisch. Das hat Kai dorthin gebracht, wo er jetzt ist: „Schätzel ist eine der aufregendsten und interessantesten Neuent-wicklungen in der deutschen Weinkultur“. Was sich fast wie ein Ritterschlag anhört, sind die Worte Stephan Reinhardts im Wine Advocat.